Die Landeszentrale für politische Bildung NRW hat vor wenigen Tagen einen rund 30-minütigen Film zum Thema "Verschwörungsmythen" veröffentlicht:
Die Landeszentrale für politische Bildung NRW hat vor wenigen Tagen einen rund 30-minütigen Film zum Thema "Verschwörungsmythen" veröffentlicht:
Die Konrad-Adenauer-Stiftung veranstaltet zusammen mit der VHS Nagold am Dienstag, den 7. Dezember 2021, um 19 Uhr einen Online-Vortrag zum Thema "Verschwörungstheorien in Zeiten von Corona". Vortragen wird Prof. Dr. Michael Butter, dessen Buch "Nichts ist, wie es scheint" zum Standardwerk avanciert ist (und nach wie vor bei der bpb für 4,50 € bestellt werden kann). Mehr Informationen und den Link zur Anmeldung gibt es hier...
Im Rahmen einer Vortragsreihe des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung steht am 24. November 2021 ab 17:00 Uhr ein besonders vielversprechender Beitrag an. Catherine E. De Vries wird zum Thema "Political Entrepreneurs and Populism" sprechen. Der Vortrag wird als Online-Vortrag über Zoom durchgeführt und man kann sich bei folgender Mailadresse anmelden: info@mpifg.de
Zum Thema:
The rise and fall of populist parties across Europe has attracted much
attention. But is this a new phenomenon? In this talk, Catherine E. De
Vries suggests not. Populist parties can be seen as a type of challenger
parties, that is, political entrepreneurs without government experience
seeking to disrupt the dominance of mainstream parties. She discusses
how ongoing changes in European party systems compare with previous
waves of challenger parties, including social democratic and green
parties. She then presents the core strategies used by successful
challengers, namely issue entrepreneurship and anti-establishment
rhetoric, as they mobilize issues that give them an electoral advantage
and attack the competence of the established political parties. Finally,
she considers what the rise of challenger parties may mean for
democracy in Europe.
Zur Person: Catherine E. De
Vries is Professor of Politics in the Department of Social and Political
Science and the Dondena Research Centre at Bocconi University in Milan.
She has recently published a new book "Political Entrepreneurs: The
Rise of Challenger Parties in Europe", co-authored with Sara B. Hobolt,
with Princeton University Press.
Aktionistisch und medienwirksam, diese zwei Schlagworte stehen seit der Gründung der Identitären Bewegung in Europa bzw. in Deutschland für das öffentliche Auftreten der rechtsextremen Gruppierung, welche nach wie vor versucht, primär Jugendliche und junge Erwachsene anzusprechen und zu mobilisieren. Seit ihrem öffentlichen Aktivwerden ist insbesondere ihr professionelles Medienerscheinen aus strategischer Sicht hervorzuheben, und so waren sie schon mehrfach in der Lage, die eigenen Aktionen in überregionalen Medien zu platzieren und generierten dadurch Reichweite weit über die bewegungseigenen Medienkanäle hinaus.
So besetzten rechtsextreme identitäre Aktivisten 2016 das Brandenburger Tor und entrollten Banner, um gegen die damalige Asylpolitik der Bundesregierung zu demonstrieren (Deutschlandfunk 2016, S. 1). Darüber hinaus versuchen die „Identitären“ stets auch selbst die eigenen Aktionen medienwirksam auf der eigenen Identitären-Homepage oder in verschiedenen sozialen Netzwerken zu platzieren. Insbesondere Zweiteres wird allerdings durch Konto-Sperrungen für die Bewegung zunehmend schwerer, weswegen die „Identitären“ zum Teil auf alternative Kommunikationskanäle ausweichen müssen.
Nichtsdestotrotz gibt es noch immer, wenn auch nicht mehr so viele, reichweitenstarke IB-Kanäle, welche auf den gängigen Netzwerken eigene Aktionen inszenieren sowie diese fast schon heroisch darstellen. Hierzu kann unter anderem ein in Folge der nächtlichen Ausschreitungen im Sommer 2020 in Stuttgart im vergangenen Jahr öffentlicher Auftritt der Identitären Regionalgruppe Schwaben genannt werde, welcher von der Regionalgruppe auf YouTube hochgeladen wurde.
In der folgenden Arbeit soll aufbauend auf den bereits vorhandenen Blogbeiträgen nach dem Status quo der rechtsextremen Gruppierung in der Bundesrepublik gefragt werden und insbesondere das noch vorhandene Mobilisierungspotenzial beleuchtet werden. Zunächst werden die notwendigen ideologischen bzw. strategischen Grundlagen thematisiert, welche für die Nachvollziehbarkeit zwingend notwendig sind.
Hinsichtlich des Verständnisses muss festgehalten werden, dass lediglich die ideologischen Grundlagen noch einmal aufgegriffen werden, welche zur Einordnung des Wirkens und des noch herrschenden Potenzials der Gruppe notwendig sind. Um welche Art von Bewegung es sich bei der Identitären Bewegung handelt, kann in einem bereits veröffentlichten Blogbeitrag noch einmal nachgelesen werden. Auf eine erneute Darstellung wird an dieser Stelle bewusst verzichtet. Insbesondere der Abschnitt „Was ist die ´Identitäre Bewegung´?“ wird hierfür empfohlen.
In diesem Beitrag stellt Janis Rosenfelder folgenden Aufsatz vor:
Jaschke, Hans-Gerd (2019): Politik mit der Wut: Wie der Rechtspopulismus mit Emotionen die Demokratie bedroht; in: Außerschulische Bildung: Zeitschrift der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung 2/2019, S. 20-26, online unter: https://www.adb.de/download/publikationen/190522_ab_2-2019_web.pdf.
Der Politikwissenschaftler Hans-Gerd Jaschke vertritt in dem Zeitschriftenartikel den Standpunkt, dass der Rechtspopulismus nicht nur zentrale demokratische Errungenschaften, wie zum Beispiel die repräsentative Demokratie und die Abgrenzung zum Nationalsozialismus, bedroht, sondern auch grundlegende Werte, unter anderem die Kompromissbereitschaft infrage stellt. Diese Tendenzen und Bedrohungen betreffen natürlich auch die politische Bildungsarbeit.
Zunächst betont Jaschke, dass die politische Arbeit im 21. Jahrhundert, insbesondere durch den immer größer werdenden Einfluss der Medien, untrennbar mit Emotionen verbunden ist und dass Wählerstimmen nicht allein durch überlegene Argumente gewonnen werden. Die Bedeutung der Emotionen im politischen Prozess wird in Form des „Wutbürgers“ auch im alltäglichen Sprachgebrauch deutlich.
Der Rechtspopulismus ist in Europa inzwischen ein fester Bestandteil des Parteienspektrums geworden und erfährt hohe Aufmerksamkeit. Rechtspopulismus kann als Folge gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse im Zuge der Globalisierung entstehen. Jedoch nicht nur in Europa existieren rechtspopulistische Parteien, Bewegungen und Strömungen. In den USA prägte die Tea-Party-Bewegung die politische Landschaft in den vergangenen Jahren.
Das Aufkommen der Bewegung, die radikale Varianten des Liberalismus und Konservatismus vertritt, kann als Höhepunkt eines Rechtsrucks der Republikaner nach der Wahl des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama gesehen werden (vgl. LpB BW 2020). Zu Beginn der Arbeit wird Ursprung, Struktur und Ideologie der Tea Party beleuchtet. Anschließend werden verschiedene Aspekte der Einflussnahme der Bewegung dargestellt.
Vor wenigen Tagen ist eine Studie der gewerkschaftsnahen Otto Brenner Stiftung zum Thema "Rechtspopulismus und (Soziale) Medien" erschienen, die kostenlos zum Download zur Verfügung steht:
Zum Verhältnis von traditionellen Medien und AfD hat die Stiftung bereits vor einiger Zeit die folgenden Studien veröffentlicht:
Auf der entsprechenden Website steht zu den Studien:
"Die Hassliebe der AfD zu klassischen Medien ist Thema des OBS-Diskussionspapiers. Autor Bernd Gäbler analysiert die „double-bind“-Beziehung: Wie die AfD einerseits mit gezielten Provokationen und Tabubrüchen um die Aufmerksamkeit der Massenmedien buhlt, andererseits aber zugleich die Freiheit der Berichterstattung massiv attackiert. Das Papier identifiziert darüber hinaus einige „Fallen“, die die Berichterstattung über die AfD für Journalisten bereitstellt, z.B. die unbewusste Übernahme der Begriffe der Rechtspopulisten. Acht Handreichungen des Autors zu dieser und ähnlichen Problematiken sollen Journalisten in der Praxis Orientierung bieten und verhindern, dass diese zu unfreiwilligen Handlangern der Rechtspopulisten werden."
Passend und ergänzend zum letzten Posting ("Podcasts zu Verschwörungstheorien") befasst sich die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Aus Politik und Zeitgeschichte" (APuZ 35-36/2021) mit dem Thema "Verschwörungstheorien" und umfasst folgende Beiträge:
Bei der Analyse rechtspopulistischer Rhetorik bilden Verschwörungstheorien ein wichtiges Element, weswegen die Thematik in unseren Seminaren, in Haus- und Abschlussarbeiten sowie hier im Blog immer wieder behandelt wurde. Das schnell zum zentralen Buch für das Thema aufgestiegene "Nichts ist, wie es scheint" von Michael Butter kann übrigens nach wie vor bei der Bundeszentrale für politische Bildung für 4,50 € bestellt werden.
In diesem Beitrag soll es aber primär um Podcasts zum Thema gehen, und hier ragt der Vortrag "Die geteilte Wirklichkeit" von Eva Horn heraus (Deutschlandfunk Nova Hörsaal vom 20.06.2021). Die Literaturwissenschaftlerin führt den Werkzeugkasten der "Besserwisser" vor Augen, der sich bei den Klimawandelleugnern genauso findet wie in jüngerer Zeit bei den "Querdenkern" und Corona-Leugnern. Im Vortrag wird auch das lesenswerte Buch "Halbwahrheiten" von Nicola Gess erwähnt, zu dem es ebenfalls einen Podcast in Form eines Gesprächs mit der Autorin gibt (Deutschlandfunk Kultur Lesart vom 25.01.2021). Weitere empfehlenswerte Podcasts sind:
Um folgende Bücher geht es in den Podcasts:
In diesem Beitrag stellt Jonas Maier folgenden Text vor:
Schroeder, Wolfgang / Greef, Samuel / Ten Elsen, Jennifer / Heller, Lukas (2021): Rechtspopulismus und organisierte Zivilgesellschaft; in: Grande, Brigitte u.a. (Hrsg.): Zivilgesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland, transcript Verlag, S. 155-164, online unter: https://www.degruyter.com/document/doi/10.14361/9783839456545-013/html.
Der folgende Artikel fasst die zentralen Ergebnisse der Studie „Bedrängte Zivilgesellschaft von rechts. Interventionsversuche und Reaktionsmuster“ zusammen und geht den Fragen nach, welche Themen und Handlungsfelder rechtspopulistische Aktivitäten auszeichnen, welche Reaktionen die Organisationen auf rechte Interventionen zeigen und ob subsystemspezifische Muster und Reaktionen für diese existieren.
Zu Beginn wird aufgezeigt, dass rechtspopulistische Parteien in den letzten Jahren die etablierten zivilgesellschaftlichen Organisationen, die als essenzielle Bestandteile der Gesellschaft und einer pluralen Demokratie gesehen werden, zunehmend herausfordern. Beispielhaft wird hier die AfD genannt, die die Wichtigkeit der organisierten Zivilgesellschaft erkannt hat und nun zielstrebig versucht, „sich stärker in der Bürgergesellschaft zu verankern, um ein politisches Vorfeld zu etablieren“ (S. 155).
In diesem Beitrag stellt Yutian Leiyang folgenden Aufsatz vor:
Bade, J. Klaus (2018): Von Unworten zu Untaten: Kulturängste, Populismus und politische Feindbilder in der deutschen Migrations- und Asyldiskussion zwischen „Gastarbeiterfrage“ und „Flüchtlingskrise“, Historische Sozialforschung, Supplement, No.30, Historische Migrationsforschung. Eine autobiografische Perspektive (2018), S. 338-350, online unter: https://www.jstor.org/stable/26419105.
Laut Bade existiert eine superdiverse Migrations- und Einwanderungsgesellschaft mit vielen Kultur- und Sozialprozessen. Hierbei unterscheidet er zwischen den Kulturpragmatikern/Kulturoptimisten und Kulturpessimisten/Kulturrassisten. Erstere sehen kulturelle Vielfalt als Implikation von Zu- und Einwanderung und halten dies für eine Selbstverständlichkeit.
Die andere Gruppe bezeichnet Bade als „[...] die schrumpfende, aber umso lauter protestierende Gruppe der Kulturpessimisten oder doch MultiKulti-Phobiker“ (Bade 2018, S. 339). Hierbei handelt es sich meist um ältere, aufrichtig besorgte Menschen, oder kulturalistisch argumentierende Angst- und Wutbürger. Ebenso findet man am „[...] rechten Rand auch eine Minderheit von meist jüngeren xenophoben und kulturrassistischen Radikalen und Extremisten“ (ebd. S. 339).
In diesem Beitrag stellt Celine Gawlitza folgenden Aufsatz vor:
Schnepf, Julia (2020): „Heimatliebe statt Marokkaner-Diebe!“ – Rechtspopulistische Rhetorik und ihre Effekte auf In- und Out-Group-Ebene; in conflict & communication online, Vol. 19, No. 1+2/2020, online unter: https://regener-online.de/journalcco/2020/pdf/schnepf2020.pdf.
Der Aufsatz von Julia Schnepf beschäftigt sich mit der rechtspopulistischen Rhetorik und damit, wie diese sich auf die jeweilige Eigengruppe und die konstruierten Fremdgruppen auswirkt. Dabei zeigt Schnepf den Zusammenhang zwischen rechtspopulistischen Wahlkampagnen und den dadurch aufkommenden Vorurteilen gegenüber gesellschaftlicher Minderheiten auf.
Ihren Aufsatz beginnt Schnepf mit der Problemstellung rechtspopulistischer Rhetorik. Hierbei wird deutlich, dass die Populismusforschung sich in den vergangenen Jahren zwar mit den rhetorischen Merkmalen rechtspopulistischer Parteien und Bewegungen beschäftigt hat, dabei aber den Effekten, die eine solche Rhetorik mit sich bringt, wenig Beachtung geschenkt wurde.
In diesem Beitrag stellt Kilian Nitsche folgenden Text vor:
Milbrandt, Björn / Wagner, Leonie (2017): Pegida – Rechtspopulistische Bewegungen und die Folgen für die Soziale Arbeit; in: Soziale Passagen 8, 2/2017, S. 275-291, online unter: https://link.springer.com/article/10.1007/s12592-016-0243-0.
Der Text beschäftigt sich mit dem Praxisbegriff der Sozialen Arbeit und deren Herausforderung durch das Erstarken rechtspopulistischer Parteien. Soziale Arbeit richtet sich nicht nur an Jugendliche und junge Erwachsene, die als Adressat*innen von rechten Ideologien gelten, sondern auch an Menschen, die in rechten Vorstellungen gar nicht mehr Teil der sozialen Welt sein sollten. Die Kernfrage von Wagners und Milbrandts Arbeit lautet: Welche Konsequenzen muss die Soziale Arbeit erleiden, wenn rechte Ideologien den gesellschaftlichen Diskurs sowie die politischen Entwicklungen in zunehmenden Maße beeinflussen?
Dies ist ein Hintergrundtext von Panagiota Varvitsioti zu folgendem Eintrag in der Chronologie:
2012: XA zieht zum ersten Mal in das griechische Parlament ein
Die „Chrysi Avgi“ (Goldene Morgenröte) ist eine rechtsextreme Organisation, die seit Dezember 1980 zuerst als Zeitschrift und ab 1993 auch als Partei bestand. Im Jahr 2012 gelang es ihr, mit einem Prozentsatz von 6,97% als sechststärkste Kraft in einer außerordentlich fragmentierten politischen Landschaft in das griechische Parlament einzuziehen.
Im Jahr 2015 erreichte ihr Aufstieg seinen vorläufigen Höhepunkt, als die „Chrysi Avgi“ zur drittgrößten Partei im Parlament aufstieg. In den folgenden Jahren begann ihre Macht schleichend zu schwinden: Dem Scheitern der Partei bei den Parlamentswahlen von 2019 folgte die Verurteilung der „Chrysi Avgi“ als einziger Fall in der europäischen Nachkriegsgeschichte und deren Einstufung als kriminelle Organisation.
In diesem Beitrag stellt Emilia Bauer folgenden Text vor:
Diehl, Paula (2018): Rechtspopulismus und Massenmedien. Eine explosive Mischung; in: Schellhöh, Jennifer u.a. (Hrsg.): Großerzählungen des Extremen. Neue Rechte, Populismus, Islamismus, War on Terror, transcript Verlag, S. 87-96, online unter: https://www.degruyter.com/document/doi/10.14361/9783839441190/html.
Paula Diehl thematisiert das Verhältnis zwischen Rechtspopulismus und Massenmedien. Dabei macht sie deutlich, dass im Zentrum des Populismus die Idee steht, dass die Macht dem Volk gehört. Politik soll Ausdruck des Volkswillen sein. Populismus idealisiert das Volk und zeigt eine Feindschaft zur Elite. Der Führer übernimmt hierbei die Stimme des Volkes (vgl. S. 88).
In diesem Beitrag stellt Eva Birkmeyer folgenden Text vor:
Kohlrausch, Bettina (2018): Abstiegsängste in Deutschland: Ausmaß und Ursachen in Zeiten des erstarkenden Rechtspopulismus, Working Paper Forschungsförderung, Nr. 058, Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf, online unter: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:101:1-2018040415754.
Die Autorin versucht in dem Paper, vor dem Hintergrund des Wahlerfolges der AfD in der Bundestagswahl 2017 die Frage zu beantworten, worin die Ursachen von sozialer Verunsicherung und Ängsten vor einem möglichen sozialen Abstieg liegen. Sie analysiert mithilfe von mehreren Befragungen die These, dass soziale Verunsicherung und Ängste ein wichtiger Treiber der AfD-Wahl seien. Sie beschreibt, dass das Erstarken der AfD häufig mit einer zunehmenden sozialen Spaltung der Gesellschaft erklärt wird. In Deutschland wurde laut Kohlrausch in mehreren Studien widerlegt, dass die AfD nur von einkommensschwachen und bildungsfernen Bevölkerungsgruppen gewählt wird. (vgl. S. 6).
In diesem Beitrag stellt Johannes Kretz folgenden Text vor:
Zulehner, Paul Michael (2017): Rechtspopulismus in Österreich; in: Ost-West Europäische Perspektiven OWEP 3/2017, online unter: https://www.owep.de/artikel/1135-rechtspopulismus-in-oesterreich, erweiterte Version: https://services.phaidra.univie.ac.at/api/object/o:926198/diss/Content/get.
In diesem Beitrag geht der Autor auf die Hintergründe und den Aufstieg des Rechtspopulismus in Österreich ein, wie dessen Impulse (auch angesichts der Flüchtlingskrise) bis in die Parteien der Mitte ankommen und wie die Antwort der Kirchen und ihrer Funktionäre auf diese Entwicklungen lauten. Bei dem Autor handelt es sich um einen emeritierten Professor der Universität Wien für Pastoraltheologie. Er gliedert seinen Vortrag in vier Kapitel:
In diesem Beitrag stellt Andrea Oelsner-Petz folgenden Aufsatz vor:
Besand, Anja (2017): Nach Pegida - Rechtspopulismus als Herausforderung für die politische Bildung; in: Bürger & Staat Heft 1/2017, online unter: https://www.buergerundstaat.de/1_17/rechtspopulismus.pdf.
Als Professorin für Didaktik der politischen Bildung an der Technischen Universität in Dresden stützt Besand ihre Schlussfolgerungen auf drei Beobachtungen in ihrem Arbeitsfeld. Die allgemeine Studienlage zeigt wertvolle Erkenntnisse zu Pegida selbst, deren Zusammensetzung, Organisationsstruktur und ebenso deren Mobilisierungspotentiale. Auch die politischen Vorstellungen der Teilnehmer*innen von Demonstrationen wie Pegida sind weitestgehend klar. Jedoch gibt es nur sehr wenig empirische Daten darüber, was denn nun im konkreten Praxisbezug ein angemessenes Bildungsangebot im Umgang mit Rechtspopulismus ausmacht. (vgl. S. 65) Und genau dieser Fragestellung widmet sich der Aufsatz.
In diesem Beitrag stellt Anna Lena Binder folgenden Text vor:
Mayer, Stefanie (2021): Anti-Gender-Diskurse - vom „gesunden Menschenverstand“ zur „Politik mit der Angst“; in: Strube, Sonja A. / Perintfalvi, Rita / Hemet, Raphaela / Metze, Miriam / Sahbaz, Cicek (Hrsg.): Anti- Genderismus in Europa; transcript Verlag, S. 35-49; online unter: https://www.degruyter.com/document/doi/10.14361/9783839453155-003/html.
Mayers Beitrag beschäftigt sich mit der in den letzten 10 bis 15 Jahren immens gestiegenen Bedeutung von Anti-Gender-Diskursen als Strategie rechtspopulistischer Parteien und Gruppierungen. Ihre Analyse basiert auf Texten österreichischer Autor*innen und Gruppierungen sowie auf „Analysen der Bildung neuer, rechter, politisch-religiöser Allianzen im Rahmen von Anti-Gender-Mobilisierungen“ (S. 36).
In diesem Beitrag stellt Lukas Gotthelf folgenden Aufsatz vor:
Decker, Frank / Lewandowsky, Marcel (2017): Rechtspopulismus in Europa: Erscheinungsformen, Ursachen und Gegenstrategien; in: Zeitschrift für Politik 64 (1), S. 22-39, online unter: https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/0044-3360-2017-1-21/rechtspopulismus-in-europa-erscheinungsformen-ursachen-und-gegenstrategien-jahrgang-64-2017-heft-1.
In dem Artikel nehmen die beiden Autoren den Rechtspopulismus in Europa in den Blick. Zunächst beschäftigen sie sich mit der Frage, wie Populismus zu definieren sei, welche Besonderheiten Ideologie und Feindbilder aufweisen und wie sich der Populismus im Rahmen der gesellschaftlichen Entwicklung verhält. Anschließend widmen sie sich organisatorischen Merkmalen, der Rhetorik und grenzen Populismus von Extremismus ab. Schließlich nehmen Decker und Lewandowsky explizit Deutschland und Mittel- und Osteuropa in den Fokus und zeigen abschließend geeignete Strategien im Umgang mit Rechtspopulisten auf.
In diesem Beitrag stellt Kathrin Lehle folgenden Text vor:
Meyer, Birgit (2019): The Discreet Charm of Populism: The Role of Gender and Female Politicians in the AfD and Front National/Rassemblement National; in: Jörg Fischer / Kerry Dunn(Hrsg.): Stifeld Progress. International Perspectives on Social Work and Social Policy in the Era of Right-Wing Populism, Verlag Barbara Budrich, S. 71-86.
Die Autorin beginnt mit einer Erklärung, dass soziale Arbeit sich für Menschenrechte engagiert und sich für die Gleichberechtigung von Mann und Frau einsetzt. Soziale Arbeit braucht allerdings den Schutz des Staates und die Unterstützung demokratischer Institutionen und der Zivilgesellschaft. Genau diese demokratischen Institutionen und der Wert der sozialen Gerechtigkeit und Gleichheit wären gerade durch rechtspopulistische Partien in Gefahr (vgl. S. 71).
,,Gender equality” steht im Mittelpunkt der Attacken. Gesetze zur Gleichstellung sind gefährdet, darunter zum Beispiel ,,Affirmative Action” in den USA, “Gender Mainstreaming” in Europa und Reformen zu Thematiken wie Abtreibung, Familiengesetze und Rechte der LGBTQI-Community, die Chancengleichheit ermöglichen (vgl. S. 71).
In diesem Beitrag stellt Carlotta Koch folgenden Text vor:
Hidalgo, Oliver / Hildmann, Philipp W. / Yendell, Alexander (2019): Religion und Rechtspopulismus; in: Argumentation Kompakt 3/2019, Hanns-Seidel-Stiftung, online unter: https://www.hss.de/publikationen/religion-und-rechtspopulismus-pub1422/.
In ihrem Artikel stellen die Autoren sechs Thesen zum Verhältnis von Rechtpopulismus und Religion vor, woraus sich ein konkreter Handlungsbedarf für die aktuelle Politik mit christlicher Verantwortung ableiten lässt.
In diesem Beitrag stellt Lena Eberle folgenden Aufsatz vor:
Küpper, Beate (2018): Das Thema Gender im Rechtspopulismus – empirische Befunde zur Anschlussfähigkeit bei Frauen und Männern; in: Femina Politica, 1/2018, S. 61-75, online unter:
https://doi.org/10.3224/feminapolitica.v27i1.06.
Im Artikel geht es um die Zusammenhänge zwischen Rechtspopulismus und der Ablehnung des Konzepts Gender. Es werden empirische Befunde, mit besonderem Blick auf Frauen, dargestellt.
„Der Beitrag schließt dabei an die Beobachtung an, nach der Anti-Genderismus ein zentraler Bestandteil antidemokratischer, rechter Strömungen ist, über den althergebrachte Vorstellungen und Ansprüche von sozialen Hierarchien, von Vormachtstellung und Privilegien zwischen diversen sozial konstituierten Gruppen kommuniziert und implementiert werden. Dies wird derzeit in vielen europäischen Ländern deutlich.“ (S. 62).
In diesem Beitrag stellt Simon Casacchia folgenden Aufsatz vor:
Geden, Oliver (2004): Die Männerparteien - Geschlechterpolitische Strategien im österreichischen und schweizerischen Rechtspopulismus; in: Aus Politik und Zeitgeschichte 46/2004, S. 24-30, online unter: https://www.bpb.de/apuz/27985/maennerparteien?p=all.
Geden untersucht in seinem Artikel die Rolle der Geschlechterpolitik innerhalb des Rechtspopulismus (Zeitpunkt: 2004!) am Beispiel der Schweizerischen Volkspartei (SVP) und der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Zu Beginn macht er deutlich, dass in der gegenwärtigen politischen Situation die Thematik der Gleichstellung zwischen Mann und Frau allgegenwärtig sei und auch von so gut wie keiner Partei öffentlich in Frage gestellt werde. Jedoch gebe es Ausnahmen und bei diesen Ausnahmefällen handle es sich um Akteure, welche dem Rechtspopulismus angehören (vgl. Geden S. 24). Weiter führt er aus, dass Parteien innerhalb des Rechtspopulismus überwiegend von männlichen Akteuren geprägt seien:
„In den entsprechenden Organisationen, etwa der italienischen Lega Nord, dem französischen Front National oder dem belgischen Vlaams Blok, sind Männer weitgehend unter sich. Die unangefochten agierenden Parteiführer sind männlichen Geschlechts, die Frauenanteile in den Parteigremien, unter den Mandatsträgern sowie innerhalb der Mitgliedschaft liegen zumeist weit unter dem Durchschnitt der jeweiligen Länder. Zugleich erhalten rechtspopulistische Parteien ihre Stimmen mehrheitlich von Männern“ (Geden S. 24).
In diesem Beitrag stellt Luisa Dieringer folgenden Aufsatz vor:
Besand, Anja (2020): Politische Bildung unter Druck. Zum Umgang mit Rechtspopulismus in der Institution Schule; in: Aus Politik und Zeitgeschichte 14-15/2020, S. 4-9, online unter: https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/APuZ_2020-14-15_online.pdf.
Zu Beginn ihres Aufsatzes legt Besand fest, um welche Fragen es ihr hauptsächlich bei dieser Thematik geht. So fragt sie zum einen, wie die politische Bildung in der Schule auf den zunehmenden Rechtspopulismus reagieren soll. Des Weiteren stellt sie zur Debatte, inwiefern die Institution Schule überhaupt von dieser Thematik betroffen ist. Zudem wird beleuchtet, wie und ob sich staatliche Institutionen zu bestimmten gesellschaftlich kontroversen Themen positionieren sollten und was eine solche Positionierung für mögliche Hürden mit sich bringen könnte. Dabei gliedert Besand ihren Aufsatz in vier Teile. Zunächst wird die Problematik aufgerollt, im weiteren Verlauf wird beschrieben, inwiefern die Institution Schule überhaupt betroffen ist, wie Lehrkräfte mit solchen Situationen umgehen und zu guter Letzt, welche Handlungsoptionen bestehen.
In diesem Beitrag stellt Mia Freisler folgenden Aufsatz vor:
Reisigl, Martin (2020): Mit zweierlei Maß gemessen – Kalkulierte Ambivalenz in rechtspopulistischen Repräsentationen von Geschlechterverhältnissen; in: Z Literaturwiss Linguistik 50, S. 203–229, online unter: https://doi.org/10.1007/s41244-020-00167-y.
Reisigl geht zu Beginn seines Artikels auf die ungleichen Geschlechterverhältnisse, die typisch für rechtspopulistische Parteien seien, ein. Zudem verdeutlicht er, dass die Frauendiskriminierung ein Bestandteil des rechtspopulistischen Weltbildes sei. Hinzu komme, dass Frauen wenig in rechtspopulistischen Parteien vertreten sind, weil rechtspopulistische Sichtweisen, wie Werte, Normen und Verhaltensmuster, in der Regel von Männern geprägt seien, da der Mann in dieser rechtspopulistischen Denkweise im Zentrum stehe (→ Männerpartei).
In diesem Beitrag stellt Nele-Sophie Brenneis folgenden Aufsatz vor:
Koppetsch, Cornelia (2018): Rechtspopulismus als Klassenkampf? Soziale Deklassierung und politische Mobilisierung; in: WSI-Mitteilungen, 71. Jg., 5/2018, S. 370-381, online unter: https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/0342-300X-2018-5-382/rechtspopulismus-als-klassenkampf-soziale-deklassierung-und-politische-mobilisierung-jahrgang-71-2018-heft-5.
Viele Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg ist Deutschland von rechtspopulistischen Parteien weitgehend verschont geblieben. Deshalb wurde der Aufstieg der AfD seit der Gründung 2013 nur als vorübergehender Erfolg eingestuft. Nachdem aber Donald Trump 2017 in den USA Präsident wurde und die Briten für den Brexit gestimmt hatten, nimmt die Sorge um rechtspopulistische Strömungen auch in Deutschland weiter zu. Warum haben rechtspopulistische Parteien große Mobilisierungserfolge erzielt? Welche Ursachen stecken dahinter? Es gibt, so Koppetsch, derzeit drei Perspektiven, die die Mobilisierung rechtspopulistischer Parteien erklären können.
In diesem Beitrag stellt Mara Riedel folgenden Aufsatz vor:
Telkmann Daniel (2021): Die Kita als Zankapfel. Hartmut Rosas Resonanztheorie als Orientierung für eine frühkindliche Demokratiebildung; in: Lynen von Berg, Heinz (Hrsg.): Rechtspopulismus - eine Herausforderung für Demokratie und Soziale Arbeit?, Bremer Schriften zur Sozialen Arbeit Bd. 2, Hochschule Bremen, S. 45-48, online unter: https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/72519.
Telkmann beginnt seinen Beitrag mit einer kurzen Einleitung zum Thema, „wie man Demokratiebildung im Vorschulalter einsetzen kann (…), um dem Rechtspopulismus präventiv zu begegnen bzw. demokratische Verfahren und Entscheidungsprozesse zu etablieren“ (S. 44). Der Autor geht danach mit einigen Beispielen näher auf rechtspopulistische Erscheinungsformen im Alltag ein. In seinem Beitrag betrachtet er außerdem die Resonanztheorie von Hartmut Rosa. Als letzten Punkt stellt Telkmann eine Studie von Sturzenhecker vor.
In diesem Beitrag stellt Melina Keck folgenden Aufsatz vor:
Quent, Matthias (2017): Rechtspopulismus und Radikalisierung: wenn Wut zu Hass wird; in: Bürger & Staat 1/2017, S. 55-62, online unter: https://www.buergerundstaat.de/1_17/rechtspopulismus.pdf#page=57.
Matthias Quent beschäftigt sich in seinem Aufsatz damit, welche Wege vom Rechtspopulismus zur rechten Radikalisierung führen. Dabei beleuchtet er zunächst den Unterschied zwischen Rechtspopulismus und popularisiertem Rechtsextremismus. Des Weiteren richtet er seinen Blick auf die aktuelle Situation in Deutschland und fragt nach einer Normalisierung des Rechtspopulismus.
Im Zuge dessen leitet er von Parteien wie der AfD und dazugehörigen Politikern wie Björn Höcke über zu völkischen Ideologien im Rechtspopulismus, definiert die Begriffe Wut- und Hassbürger und leitet dazu über, wie all dies zu Gewalt gegen Minderheiten führt. Zuletzt spricht Quent über den dem Rechtspopulismus innewohnenden Pseudokonservatismus und endet dann seinen Aufsatz mit einem Appell an die Bevölkerung, sich „gegen den Hass“ (S. 60) zu wehren.
In diesem Beitrag stellt Miriam Nonnenmacher folgenden Aufsatz vor:
Flemes, Daniel (2018): Wahl in Brasilien: Rechtspopulismus auf dem Vormarsch; in: GIGA Focus Lateinamerika 5/2018, Hamburg: GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Lateinamerika-Studien, online unter: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-59176-2.
Der Artikel von Flemes wurde zwei Wochen vor der brasilianischen Präsidentschaftswahl 2018 geschrieben. Hier werden rechtspopulistische Merkmale von Jair Bolsonaro analysiert, die tiefe Krise Brasiliens, welche einen fruchtbaren Boden für Autoritarismus bildet, wird beschrieben und die Gegenkandidaten werden mit Bolsonaro verglichen.
In diesem Beitrag stellt Cara Kohler folgenden Aufsatz vor:
Dombrowski, Viola / Hajek, Katharina (2021): Zwischen Femonationalismus und Antigenderismus. Rechtspopulistische Geschlechterpolitiken in Deutschland; in: Henninger, Annette u.a. (Hrsg.): Mobilisierungen gegen Feminismus und ‚Gender‘. Erscheinungsformen, Erklärungsversuche und Gegenstrategien, Verlag Barbara Budrich, S. 42-58, online unter: https://www.jstor.org/stable/pdf/j.ctv1pzk2gk.5.pdf.
Der Text befasst sich mit rechtspopulistischen Geschlechterpolitiken aufgrund zweier Beispiele, die von den Autorinnen als die wichtigsten Mobilisierungsmomente der erstarkenden Rechten in Deutschland in den letzten Jahren beschreiben werden. Diskutiert wird das rechts-konservative Aktionsbündnis „Demo für Alle“ sowie die rassistisch-geprägte Kampagne rechter Akteur:Innen als Reaktion auf die Vorfälle der Silvesternacht 2015 in Köln.
In diesem Beitrag stellt Sarah Voigt folgenden Aufsatz vor:
Sturm, Georg (2020): Populismus und Klimaschutz. Der AfD-Klimadiskurs; in: Soziologiemagazin, 13. Jg., Heft 2/2020, S. 69-92, online unter: https://elibrary.utb.de/doi/pdf/10.3224/soz.v13i2.06?download=true.
Im September 2019 erklärte Alexander Gauland den Kampf gegen den Klimaschutz nach dem Euro und der Zuwanderung zur neuen Hauptaufgabe der AfD. Seitdem die „Fridays for Future“-Bewegung in Deutschland aufgekommen ist, „versucht die AfD einen Gegendiskurs zu etablieren, indem sie sowohl den Klimawandel an sich infrage stellt als auch die Klimapolitik der Bundesregierung und die klimapolitischen Positionen anderer Akteur*innen grundsätzlich kritisiert“ (S. 70).
Der Aufsatz von Georg Sturm verfolgt das Ziel, zu untersuchen, „inwiefern die AfD mit ihrem Klimadiskurs populistisches Protestpotenzial adressiert“ (S. 70). Der Aufsatz ist wie folgt aufgebaut: Zu Beginn wird geklärt, was der Begriff Populismus eigentlich bedeutet und womit begründet werden kann, dass der Populismus in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt hat. Hierbei werden drei konkrete Erklärungsansätze vorgestellt, welche schließlich im zweiten Teil als Grundlage für eine inhaltsanalytische Untersuchung dienen. In dieser werden Pressemitteilungen des AfD-Bundesvorstands zum Thema „Klima“ aus dem Jahr 2019 ausgewertet. Anhand der Ergebnisse wird abschließend die Frage beantwortet, warum die AfD den Klimawandel zur neuen Hauptaufgabe erklärt hat (vgl. S. 70f.).
In diesem Beitrag stellt Jana Eisenhardt folgenden Text vor:
Hillje, Johannes (2019): Propaganda 4.0 von Europas Rechtspopulisten; Online-Dossier "Digitale Desinformation" der Bundeszentrale für politische Bildung; https://www.bpb.de/gesellschaft/digitales/digitale-desinformation/290580/propaganda-4-0-von-europas-rechtspopulisten.
In der heutigen Zeit sind Ursachen sowie Mittel für den Erfolg rechtspopulistischer Parteien unmittelbar miteinander verbunden. Aber was sind eigentlich Gründe für den Aufstieg von Rechtspopulisten? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, da es viele Faktoren sind, die bei diesem Phänomen zusammenwirken. Einige Beispiele hierfür, die von Hillje angeführt werden, sind die „Wirtschafts- und Währungskrise, Migrationsbewegungen oder soziale Ungleichheit".
Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass diese Punkte nicht alleine für den Aufstieg verantwortlich sind. Es ist vielmehr ein Zusammenspiel von organisatorischen und kommunikativen Strategien, welche rechtspopulitische Parteien bis ins kleinste Detail beherrschen. Dieser besondere Kommunikationsstil unterscheidet sich sehr von dem der etablierten Parteien, da Tatsachen durch ihn vereinfacht, emotionalisiert, polarisiert und skandalisiert werden, so Hillje in seinem Beitrag für die bpb.
In diesem Beitrag stellt Vivien Kraft folgenden Aufsatz vor:
Petersen, Thieß (2018): Ökonomische Wurzeln des Populismus; in: Wirtschaftsdienst – Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Springer, 98 9/2018, S. 638-643, online unter: http://hdl.handle.net/10419/213678.
In diesem Artikel stellt Petersen auf der Grundlage empirischer Daten die ökonomischen Ursachen als Einflussfaktor für das Erstarken des Populismus dar, wobei er betont, dass diese zwar nicht hinreichend für die Erklärung der Entwicklung populistischer Tendenzen sind, jedoch diesbezüglich eine nicht unbedeutende Rolle einnehmen (vgl. S. 638).
Das Erstarken populistischer Parteien und Politiker ist demnach unter anderem auf die ökonomische Globalisierung und die zunehmende Technologisierung zurückzuführen, da diese, wie nachfolgend beschrieben wird, bei bestimmten Personengruppen innerhalb entwickelter westlicher Volkswirtschaften ursächlich für sowohl tatsächliche negative Beschäftigungs- und Einkommenseffekte als auch für die Angst vor potenziellen negativen Auswirkungen ist (vgl. S. 638, 643). Denn nicht zuletzt führen diese Aspekte dazu, dass „das Vertrauen in die politischen Parteien reduziert […] [und] die Haltung der von dieser Verunsicherung betroffenen Menschen gegenüber Zuwanderern negativer bzw. ablehnender“ wird. (S. 638).
In diesem Beitrag stellt Johnny Eid folgenden Aufsatz vor:
Najšlová, Miroslava (2021): Warum ist Rechtspopulismus akzeptabel für die junge Generation?; in: G. Schuppener, V. Jicínská, M. Kałasznik (Hg.): Germanistische Forschungsfragenin Trnava, Ústí nad Labem und Wrocław II., Leipziger Universitätsverlag, S. 203-218, online unter: http://www.ff.ujep.cz/files/kger/publikace/doktorandenforum/volltext2.pdf#page=204.
Die Autorin weist anfangs des Textes darauf hin, dass der Rechtpopulismus kein latentes politisches Phänomen der westlichen Demokratie mehr sei. Dieses Phänomen kann man seit den 1980er Jahren zunehmend beobachten, vor allem wird es bei der jüngeren Generation populärer. Diesbezüglich stellt die Autorin die Frage, warum diese rechtspopulistischen Parteien neue Wählerstimmen gewinnen – besonders auch von Jüngeren –, obwohl sie keine lösungsorientierten Konzepte aufweisen können.
In diesem Beitrag stellt Morena Dattila folgenden Text vor:
Kitzler, Jan-Christoph (2017): Die Lega Nord in Italien, Bundeszentrale für politische Bildung, Online-Dossier Rechtspopulismus; https://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtspopulismus/241034/die-lega-nord-in-italien.
Im Folgenden werde ich diesen Text vorstellen und die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassen. Zunächst wird die Lega Nord beschrieben. Gegründet wurde die Partei, die sich selbst ungern als solche benennt, im Jahr 1989 und ist seitdem ein fester Bestandteil der politischen Landschaft. Der Parteisekretär, Matteo Salvini, ist einer der bekanntesten Politiker des rechten Spektrums in Italien.
In diesem Beitrag stellt Lea Kopp folgenden Aufsatz vor:
Rippl, Susanne / Seipel, Christian (2018): Modernisierungsverlierer, Cultural Backlash, Postdemokratie: Was erklärt rechtspopulistische Orientierungen?; in: KZfSS - Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 70, S. 237-254, online unter: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s11577-018-0522-1.pdf.
Im Rahmen ihres Beitrags thematisieren Rippl und Seipel Ursachen für den Aufschwung rechtspopulistischer Orientierungen. Hierbei prüfen sie drei Hypothesen zur Erklärung der Wahlabsicht für die AfD. (vgl. S. 237) Entsprechend der gängigen Kategorisierung nehmen Rippl und Seipel eine ökonomisch-, kulturell- und politik-orientierte Ursachenanalyse vor. Zu beachten ist, dass die verschiedenen Ursachen im Zusammenspiel betrachtet werden müssen. (vgl. S. 239)
In diesem Beitrag stellt Tanja Achtelik folgenden Text vor:
Thieme, Tom (2019): Dialog oder Ausgrenzung – Ist die AfD eine rechtsextreme Partei?; Bundeszentrale für politische Bildung, Online Dossier Rechtspopulismus; https://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtspopulismus/284482/dialog-oder-ausgrenzung-ist-die-afd-eine-rechtsextreme-partei.
Tom Thieme analysierte 2019 das Verhältnis der AfD zum Rechtsextremismus. Die AfD ist bekannt dafür, mit ihren Aussagen Gemüter zu erhitzen und „politische, mediale und wissenschaftliche Aufmerksamkeit“ (Thieme 2019) auf sich zu ziehen. Es wird die Frage gestellt „Wie [..] es die AfD eigentlich mit der Demokratie [hält]?“ (Thieme 2019)
In diesem Kommentar versucht Stella Sauter, sich Klarheit über die Begrifflichkeiten zu verschaffen:
In vielen politischen Diskussionen, die ich mit meinen Mitmenschen führe, werden die Begriffe Rechts sein, Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und Rechtsradikalismus miteinander vermischt oder gleichgesetzt. Ich finde das problematisch, da es doch grundlegende Unterschiede zwischen den Gruppierungen gibt. Die Grenzen der verschiedenen Gruppen scheinen sich teilweise miteinander zu vermischen und gewisse Themen finden sich sowohl in der einen wie auch in der anderen Gruppierung wieder. Allerdings finde ich, wenn man über „rechte Gruppierungen“ sprechen möchte, dann darf man es sich nicht so einfach machen.
In diesem Text werde ich versuchen, einige Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppierungen zu erläutern. Es ist (m)ein Versuch, auch mir etwas mehr Klarheit zu verschaffen und Inhalte der Vorlesung in kurzer Form zusammenzufassen und zu sortieren.
In diesem Beitrag stellt Viola Birk folgenden Aufsatz vor:
Sauer, Birgit (2021): Rechtspopulismus und
Geschlecht im Internet: Wie rechtspopulistische Parteien Geschlecht und
Sexualität verhandeln; in: Dorer J., Geiger B., Hipfl B., Ratković V.
(Hrsg.): Handbuch Medien und Geschlecht, Springer VS, online unter:
https://doi.org/10.1007/978-3-658-20712-0_38-1.
Der Aufsatz von Birgit Sauer beschäftigt sich mit dem Umgang und der Nutzung von Medien sowie der bedeutenden Rolle von Geschlecht und Sexualität in rechtspopulistischen Parteien. Die neuen sozialen Medien kreieren ambivalente Formen von Öffentlichkeit, wodurch Stimmen Gehör finden, die bislang ungehört blieben. Zudem wird spekuliert, dass durch die Kommunikation im Netz die traditionelle Geschlechterzuschreibung zurückgehen könnte, denn in der körperlosen Kommunikation kann das Geschlecht leicht verändert werden.
Jedoch zeigt nun die Netz-Kommunikation rechtsextremer AkteurInnen, dass die politische Öffentlichkeit im Internet „gestört“ ist, denn sie verbreiten rechtspopulistische, antifeministische, homophobe Inhalte in Verbindung mit Migrationsfeindlichkeit (vgl. Sauer 2021: S.2). Weiterhin beschreibt Sauer die Online-Medien als besonders geeignet für rechtspopulistische AkteurInnen, um ihre politischen Kommunikations- und Mobilisierungsstrategien zu beschleunigen. Geschlecht und Sexualität sind dabei zentrale Themen dieser politischen Strategien.
In diesem Beitrag stellt Kim-Marie Raizner folgenden Aufsatz vor:
Hoven, Elisa (2020): Populismus und Strafrecht; in: Hoven, Elisa / Kubiciel, Michael (Hrsg.): Zukunftsperspektiven des Strafrechts: Symposium zum 70. Geburtstag von Thomas Weigend, Nomos Verlag, S. 101-116, online unter: https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783748907978-101/populismus-und-strafrecht.
In dem Aufsatz „Populismus und Strafrecht“ skizziert Elisa Hoven die Wirkungsweisen und Gefahren populistischer Kriminalpolitik. Des Weiteren zeigt sie die Risiken einer überzogenen und stigmatisierenden Populismus-Kritik auf und beleuchtet, welche Auswirkungen die populistische Politik in den nächsten Jahrzehnten auf das Strafrecht haben wird.
Zu Beginn des Beitrags legt Hoven ihr Verständnis von Populismus zugrunde. Den Kern populistischer Denkweisen bilde die Annahme eines Antagonismus zwischen dem einfachen Volk und den Eliten. Die populistischen Parteien sehen sich selbst als Fürsprecher des Volks, dessen Interessen von den Regierenden verkannt und ignoriert würden. Personen, welche die Werte und Ansichten der Populisten nicht teilen, stellen den Alleinvertretungsanspruch populistischer Parteien infrage, und können nicht als ein Teil des "wahren Volks" angesehen werden (vgl. S. 102).
In diesem Beitrag stellt Maren Dümeland folgenden Aufsatz vor:
Droste, Luigi (2019): Treiben Sorgen und Ängste den »populistischen Zeitgeist«? Eine Untersuchung von Erscheinungsformen, Verbreitung und Determinanten populistischer Einstellungen; in: Lübke/Delhey (Hrsg.): Diagnose Angstgesellschaft? Was wir wirklich über die Gefühlslage der Menschen wissen, transcript Verlag, S. 223-254, online unter: ResearchGate.
Populismus scheint sich in den westlichen Demokratien des 21. Jahrhunderts immer weiter zu etablieren. Es bildet sich ein „populistischer Zeitgeist“ (Mudde) und der Anteil von Wählern populistischer Parteien steigt. Wie kommt es zum Aufstieg der Parteien? Wer sind die Wähler und was treibt sie an? Diesen Fragen geht Luigi Droste in seiner 2019 veröffentlichten Untersuchung nach.
Als ein Grund werden „Ängste und Sorgen als Treiber der Popularität des Populismus“ genannt (S. 223): Statussorgen bei Teilen der gesellschaftlichen Mitte, bei der Globalisierung nicht mithalten zu können. Diese Angst führt zum Sympathisieren und Wählen populistischer Parteien. Bisher finden sich in der Literatur wenig empirische Studien über den Zusammenhang zwischen Populismus und Ängsten und Sorgen der Gesellschaft. Auch andere Stimmungslagen wie Frustration und Hilflosigkeit können eine Rolle spielen und werden in die Untersuchung miteinbezogen.
In diesem Beitrag stellt Michael W. folgenden Text vor:
Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen - Verfassungsschutz - (Hg.) (2004): Türkischer Nationalismus: 'Graue Wölfe' und 'Ülkücü' (Idealisten)-Bewegung“, online unter: http://artikel20.com/00.wiki/00/Tuerkischer.Nationalismus.pdf.
Bei dem Text handelt es sich um einen Bericht des Verfassungsschutzes des Landes Nordrhein-Westfalen über die Ülkücü-Bewegung (auch bekannt als „Graue Wölfe“ aufgrund der von ihr verwendeten Symbolik, welche auf den Entstehungsmythos der Türken zurück geht).
Der ideologische Hintergrund der Bewegung ist der türkische Nationalismus. Dieser entstand im 19. Jahrhundert im Osmanischen Reich und nahm dabei den europäischen Nationalismus zum Vorbild. Nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches herrschte vor allem der kemalistische Nationalismus vor, welcher anstrebte, alle in der neu entstandenen Türkei lebenden Völker in das Volk der Türken hinsichtlich Sprache und Kultur zu assimilieren. Dieser Ansatz wird als Turkismus bezeichnet.
Daneben gibt es im türkischen Nationalismus die Strömung des Panturkismus, welcher eine weltweite Vereinigung aller Türken anstrebt, und dessen Unterart Turanismus, welcher eine Vereinigung aller Turkvölker vom Balkan bis zur Behringstraße in einem gemeinsamen Land namens Turan vorsieht. All diese Strömungen fanden sich vereint in der Ülkücü-Bewegung, auf deren Basis Parteien mit entsprechender Ideologie in der Türkei entstanden. Unter den heutigen Parteien in der Türkei steht die MHP („Partei der Nationalen Bewegung“) der Ülkücü-Ideologie am nächsten.
In diesem Beitrag stellt Clara Becker folgenden Aufsatz vor:
Strube, Sonja A. (2021): Anti-Genderismus als rechtsintellektuelle Strategie und als Symptom-Konglomerat Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit; in: Hemet, Raphaela / Metze, Miriam / Perintfalvi, Rita / Sahbaz, Cicek / Strube, Sonja A. (Hrsg.): Anti-Genderismus in Europa, transcript Verlag, S. 51-63, online unter https://www.degruyter.com/document/doi/10.14361/9783839453155-004/html.
In diesem Beitrag aus dem im Jahr 2021 erschienenen Sammelband "Anti-Genderismus in Europa" analysiert Sonja A. Strube das Phänomen des Anti-Genderismus einerseits als bewusst gewählte Strategie unterschiedlicher rechter Gruppierungen und andererseits als Symptom-Konglomerat des Syndroms Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Laut Strube sind diese beiden Aspekte einander gegenläufig und ergänzen sich zugleich.
In diesem Beitrag stellt Grace Quante folgenden Aufsatz vor:
Hrotkó, Larissza (2021): Jüdische Gemeinschaften im Kontext des ungarischen Rechtspopulismus und Ethnonationalismus; in: Anti-Genderismus in Europa, edited by Sonja A. Strube, Rita Perintfalvi, Raphaela Hemet, Miriam Metze and Cicek Sahbaz, transcript Verlag, S. 201-214, https://doi.org/10.14361/9783839453155-015.
Dieses Kapitel aus dem 2021 erschienenem, Sammelband „Anti-Genderismus in Europa“ befasst sich mit dem Zusammenhang von Religion, genauer gesagt dem Judentum, und Rechtspopulismus in Ungarn. Larissza Hrotkó geht hierbei auch auf geschichtliche Ereignisse ein, um die heutige "politische Instrumentalisierung des Glaubens von rechts außen" (Hrotkó, S. 201) zu erläutern.
In diesem Beitrag stellt Raphael Conrad folgenden Aufsatz vor:
Müller, Márk Várszegi (2021): Rechtspopulismus und freier Geist – zur Lage der Wissenschaften in Viktor Orbáns Ungarn; in: Bos, Ellen / Lorenz, Astrid (Hrsg.): Das politische System Ungarns. Nationale Demokratieentwicklung, Orbán und die EU, Springer VS, S. 229-268, online unter: https://doi.org/10.1007/978-3-658-31900-7_12.
In seinem Beitrag beschreibt Márk Várszegi, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr in Hamburg, die Auswirkungen der rechtspopulistischen Politik Viktor Orbáns bzw. der Fidesz-Partei auf die Wissenschaft in Ungarn. Übergeordnetes Ziel des Beitrags ist es, exemplarisch das Verhältnis zwischen Rechtspopulismus und Wissenschaft herauszuarbeiten.
Der Autor ordnet zu Beginn seines Beitrags die Rolle der Wissenschaft in das Regierungsprogramm der Fidesz-Partei aus dem Jahr 2010 ein, in dem sie – wie Kunst und schöpferische Tätigkeit auch – nur selten auftritt. Eine große Rolle erhält in dem Programm hingegen das Unternehmertum und dessen Werte. Dies spiegelt sich auch mit Blick auf die Hochschulen wider, gilt dort „die hervorgehobene Aufmerksamkeit den MINT-Fächern, da diese förderlich für die Entwicklung der lukrativen Wirtschaftszweige [...] sind.“ (S. 229f). Insgesamt kommt den Hochschulen jedoch eine eher untergeordnete Rolle zu.
In diesem Beitrag stellt Ibrahim Büyükasik folgenden Aufsatz vor:
Van Dyk, Silke (2019): Über den Wandel des Politischen. Die Demokratie im Zangengriff von autoritärem Populismus und autoritärem Kapitalismus; in: Nicole Burzan (Hg.): Komplexe Dynamiken globaler und lokaler
Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen
Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018, online unter: https://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2018/article/download/1155/1276.
Einleitend wird die These aufgestellt, dass die aktuelle Gefährdung demokratischer Systeme nur zu verstehen ist, wenn der antidemokratische Zangengriff von autoritärem Populismus und autoritärem Kapitalismus analysiert wird (S. 1). Um diese These zu untersuchen, wird zu Beginn der „Aufstieg der neuen Rechten“ thematisiert. Demnach sind die Wahlerfolge Donald Trumps, der FPÖ, der AfD sowie das Erstarken weiterer populistischer Akteure wie z.B. Viktor Orban oder Jair Bolsonaro ein deutliches Indiz dafür, dass „rechte und nationalistische Kräfte auf dem Vormarsch sind.“ (S. 1).
Diese politischen Kräfte, die eine typisch populistische Politik verfolgen, inszenieren sich als eine starke Führung, die sich als Ziel gesetzt hat, die Interessen des homogenen Volkes gegen das „Establishment“ zu verteidigen. Die durchaus gerechtfertigte Kritik an den autoritären Populisten beschreibt Van Dyk hierbei als Problematisierung jener Populisten, die jedoch auch mit einem Entproblematisieren der Verhältnisse im Neoliberalismus zusammenhängt.
In diesem Beitrag stellt Leonie Kaiser folgenden Aufsatz vor:
Scherke, Katharina (2021): Scham-Wut-Spiralen. Zur Instrumentalisierung von Emotionen im Rahmen des Populismus; in: Sonja A. Strube / Rita Perintfalvi / Raphaela Hemet / Miriam Metze / Cicek Sahbaz (Hg.): Anti-Genderismus in Europa, transcript Verlag, S. 271-282, https://doi.org/10.14361/9783839453155-020.
Der Beitrag von Katharina Scherke befasst sich mit der Instrumentalisierung von Emotionen und dem direkten Einsatz von rhetorischen Strategien im Rahmen des Rechtspopulismus. Diese werden aus einem emotionssoziologischen Blickwinkel betrachtet, und es wird dabei versucht, die prägnanten Emotionen Wut und Hass nachzuvollziehen. Zudem wird ein Blick auf den Einsatz der Nostalgie als Taktik rechtspopulistischer Parteien, in Bezug auf deren Kritik von political correctness, geworfen.
In diesem Beitrag stellt Anna Füllemann folgenden Aufsatz vor:
Bösing, Eike (2021): Argumentationsstrategien gegen Rechtspopulismus. Eine Analyse zur Anwendbarkeit in der Sozialen Arbeit; in: Lynen von Berg, Heinz (Hrsg.): Rechtspopulismus - eine Herausforderung für Demokratie und Soziale Arbeit?, Bremer Schriften zur Sozialen Arbeit Bd. 2, Hochschule Bremen, S. 49-57, online unter: https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/72519.
Bösing beginnt seinen Beitrag mit einer Erklärung, was Rechtspopulismus ist, und zeigt hierbei die Ursachen des Rechtspopulismus auf. Anschließend geht er auf den gesellschaftlichen und politischen Umgang mit Rechtspopulismus ein. Er stellt drei Argumentationsstrategien gegen den Rechtspopulismus vor und analysiert diese hinsichtlich ihrer Anwendung im Bereich der sozialen Arbeit. Mit einer Schlussfolgerung für die soziale Arbeit schließt Bösing seinen Beitrag ab.
In diesem Beitrag stellt Matea Bender folgenden Aufsatz vor:
Knobloch, Clemens (2019): Was sucht (und was findet) der Rechtspopulismus an der Universität?; in: Navigationen - Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften. Neue Rechte und Universität, Jg. 19, Nr. 2, S. 25-32, online unter: https://mediarep.org/handle/doc/14757.
Der Text „Was sucht (und was findet) der Rechtspopulismus an der Universität?“ basiert auf einem Diskussionsbeitrag von Clemens Knobloch im Rahmen einer Podiumsdiskussion an der Universität Siegen im Januar 2019 unter dem Titel „Denken Lassen – Meinungen Lassen?“.
Die Frage stelle sich, wozu die Ideologien des Rechtspopulismus die „symbolische Anerkennung durch den akademischen Betrieb“ denn überhaupt benötigen, denn diese seien doch nur ein „Hort der links-grünen und politisch korrekten Altachtundsechziger-Netzwerke und ihrer Meinungsführerschaft“ (S. 1). Die Antwort des Autors lautet: Genau aus diesem Grund.
In diesem Beitrag stellt Vanessa Hofmaier folgenden Aufsatz vor:
Höfler, Alexandra (2019): Genderwahn? Rechtspopulismus und Geschlechterpolitik; in: Passauer Journal für Sozialwissenschaften, 7. Jg., Heft 1/2019, S. 14-26, online unter: https://d-nb.info/1192764463/34.
„Unsere AfD verteidigt Ehe und Familie als gesellschaftliches Leitbild und das bedeutet auch, dass wir teuren, schädlichen und dazu irrwitziger Weise in Millionenhöhe, auch noch steuerfinanzierten Gesellschaftsexperimenten, die auf die Abschaffung der natürlichen Geschlechterordnung abzielen, eine klare Absage erteilen. Diese Geisteskrankheit, liebe Freunde, namens Gender Mainstream [sic] ist doch ein Sonntagskind der Dekadenz. Das muss man doch mal sagen dürfen.“ (S. 15)
Dieses Zitat von Björn Höcke, Fraktionsvorsitzender der AfD im Thüringer Landtag, nimmt Stellung zur aktuellen Geschlechterpolitik rechtspopulistischer Parteien. Diese wird im Beitrag von Höfler näher durchleuchtet. Der Unterschied ausgewählter rechtspopulistischer Parteien und deren Parteiprogramme werden im Hinblick auf die Geschlechterdebatte untersucht.
In diesem Beitrag stellt Markus Oßwald folgenden Aufsatz vor:
Simon, Titus (2021): Rechtsextreme und rechtspopulistische Vormachtstellungen in prekären ländlichen Räumen; in: Berg, Lynn / Üblacker, Jan (Hrsg.): Rechtes Denken, rechte Räume?, transcript Verlag, S. 155-176, https://doi.org/10.14361/9783839451083-008.
Das Statistische Landesamt prognostiziert dem Bundesland Bayern bis zum Jahr 2030 eine Abnahme der bis zu 20-Jährigen um 6,7 %. Jedoch soll im Ballungsgebiet München in dieser Altersgruppe ein Zuwachs erfolgen. Das Statistische Bundesamt hält fest, dass in Extremfällen auf vier Unter-20-Jährige junge Menschen drei Über-80-Jährige fallen. Auch in Baden-Württemberg wird ein Bevölkerungsrückgang von bis zu 10 % vorhergesagt. Die Gründe der Abwanderung im prekären ländlichen Raum sind auf eine limitierte Anzahl an Ausbildungs- und Beschäftigungsstellen, wenig Freizeit- und Kulturangebote sowie mangelnde Anzahl an Treffpunkten, schlechte Infrastruktur und ein Vorherrschen von rechtspopulistischer Gesinnung in den Sozialräumen zurückzuführen.
In diesem Beitrag stellt Ayce Idil Özgül folgenden Aufsatz vor:
Jesse, E. / Panreck, I. (2017): Populismus und Extremismus: Terminologische Abgrenzung. Das Beispiel der AfD; in: Zeitschrift für Politik 64, 1/2017, S. 59-76, online unter: https://www.jstor.org/stable/26429640.
Extremismus und Populismus sind zwei Begriffe, die beim ersten Hören stark miteinander verbunden werden und dennoch so verschieden in ihrer Bedeutung sind. Es sind zwei Begriffe, welche scharf voneinander getrennt werden sollten. Das wird am Beispiel der AfD untersucht, einer Partei, welche sich neu in die deutsche Parteienvielfalt eingebracht hat und vorerst auch bleiben wird. Wie ist sie einzustufen? Welcher der beiden Begriffe passt am besten zu ihr und wieso?
In diesem Beitrag stellt Jonas Fregien folgenden Aufsatz vor:
Schmincke, Imke (2019): Familienbilder in Diskursen des Rechtspopulismus; Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen, Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018, 39 (Juni 2019), online unter: https://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2018/article/view/965.
Die Autorin entwirft in ihrem Beitrag fünf zentrale Thesen, die den Zusammenhang von Familie und Rechtspopulismus in den Mittelpunkt stellen. Grundlage für ihre Thesenbildung ist die Auseinandersetzung mit der Initiative ‚Demo für alle‘ und teilweise der Partei AfD (bezogen auf das Wahlprogramm von 2017), die in diesem Beitrag als Akteur*innen des Rechtspopulismus aufgefasst werden.
In diesem Beitrag stellt Leon Glückert folgenden Aufsatz vor:
Stojanovic, Nenad (2018): Direkte Demokratie gegen Populismus; in: Sozialalmanach 2018: Wir und die Anderen: Nationalismus. Luzern: Caritas-Verlag, online unter: https://nenadstojanovic.ch/wp-content/uploads/2018/02/Stojanovic_2018_DDgPopulismus.pdf
Dr. Nenad Stojanovic von der Universität Luzern behauptet, dass „eine lebendige Direkte Demokratie den Erfolg populistischer Bewegungen konstant und strukturell untergraben [kann]“ (Stojanovic 2018). Anhand der vorliegenden These besteht das Ziel des Essays darin, die allgemeine Skepsis vor einer direkten Demokratie abzumildern bzw. gänzlich zu nehmen.
Ein gelungenes Beispiel für direkte Demokratie bildet für Stojanovic das Schweizer Modell, insbesondere mit seinen Instrumenten „Volksinitiative und faktitives Referendum“ (Stojanovic 2018). Ob es nun der Föderalismus, Neutralität oder das Bankgeheimnis war, alle wurden in den letzten Jahren stark reformiert. Die Direkte Demokratie hingegen gilt nach wie vor als „heilige Kuh“ der Eidgenossenschaft (vgl. Stojanovic 2018).
In diesem Beitrag stellt Laura Köhler folgenden Aufsatz vor:
Lucht, Jens / Udris, Linards (2019): Der Erfolg des politischen Populismus – eine Folge der Kommerzialisierung der Medien?; in: Mark Eisenegger et al. (Hrsg.): Wandel der Öffentlichkeit und der Gesellschaft, Springer, S. 89-112, online unter: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2F978-3-658-27711-6_5.pdf
Die Autoren gehen in der Einleitung darauf ein, dass Populismus in vielen Ländern wachsende Erfolge aufweist und es bereits einige Theorien gibt, die versuchen, diesen Erfolg zu erklären. Sie weisen aber auch darauf hin, dass diese Ansätze viele Defizite haben und gehen in diesem Aufsatz auf die Medien ein, die den Erfolg des Populismus erklären könnten.
Misik, Robert (2019), Die falschen Freunde der einfachen Leute, Suhrkamp.
Rezension
Autor: Lukas Böhm
In diesem Essay beschäftigt sich Robert Misik mit dem „einfachen Volk“, welches immer wieder von den Politkern enttäuscht wird. Die Rechtspopulisten, aber auch Rechtsextremisten, nutzen diese Unzufriedenheit für sich aus und geben sich als die Stimme des Volkes aus. Doch wer genau gehört zu diesem Volk der „einfachen Leute“ und wodurch zeichnen sich diese Menschen aus? Mit diesen Themen befasst sich Robert Misik in seinem Werk.
In diesem Beitrag stellt Sarah Moder folgenden Aufsatz vor:
Schroeder, Wolfgang / Weßels, Bernhard (2020): Das Rätsel AfD; in: Neue Gesellschaft, Frankfurter Hefte 67, 3/2020, S. 37-42, online unter: https://www.frankfurter-hefte.de/artikel/das-raetsel-afd-2912/ ; eingesehen unter: https://www.econstor.eu/bitstream/10419/231747/1/Full-text-article-Schroeder-et-al-Das-Raetsel-AfD.pdf.
Der Aufsatz von Schroeder und Weßels beschäftigt sich mit der AfD und deren Aufstieg in der deutschen Politik. Die beiden Autoren gehen auf sieben Gründe ein, wie es dazu kam, und geben Ausblicke auf die Zukunft.
Zu Beginn des Artikels gibt es einen Rückblick in das Jahr 2009. Damals hätte einem keiner Glauben geschenkt, wenn man behauptet hätte, dass elf Jahre später eine Partei rechts der Union in fast allen Parlamenten auf sämtlichen Ebenen sitzen würde. Dabei wird erst einmal thematisiert, wie es in Deutschland zum unerwarteten Aufstieg einer rechtspopulistischen Partei kommen konnte. Deutschland habe sich selbst immer eine gewisse Sonderrolle im Vergleich zu seinen europäischen Nachbarn eingeräumt, aber trotz dieser vermeintlichen Sonderrolle kommt es zum Aufstieg der AfD, für welchen es laut den Autoren folgende Gründe gebe.
In diesem Beitrag stellt Sarah Bruder folgenden Aufsatz vor:
Winkelmann, Rolf (2018): Eesti Konservatiivne Rahvaerakond – Rechtspopulisten in Estland; in: Zeitschrift für Parteienwissenschaften 24, 1/2018 (Mitteilungen des Instituts für Deutsches und Internationales Parteienrecht und Parteienforschung), S. 14-21, online unter: https://mip.pruf.hhu.de/article/view/92/83.
Der Aufsatz von Rolf Winkelmann beschäftigt sich mit der in Deutschland weitgehend unbekannten rechtspopulistischen Partei Eesti Konservatiivne Rahvaerakond (EKRE) in Estland. Es wird der Frage nachgegangen, ob die Estnische Konservative Volkspartei eine rechtspopulistische Partei ist. Hierfür erläutert der Autor zunächst die Merkmale des Rechtspopulismus, um im Anschluss das Grundsatzprogramm der Partei zu analysieren.
Winkelmann verwendet für seine Definition des Rechtspopulismus hauptsächlich Ansätze von Cas Mudde. Zunächst erläutert er die Kernkonzepte von populistischen Parteien, um anschließend auf den Begriff des Rechtspopulismus einzugehen zu können. Populisten haben keine „harte Ideologie“ (S. 14), weshalb sie an anderen ideologischen Konzepten wie beispielsweise dem Nationalismus oder Nativismus anknüpfen. Sie besitzen ein manichäisches Weltbild, weshalb sie die Gesellschaft in zwei Gruppen einteilen. Auf der einen Seite gibt es "die korrupten Eliten", die über die Interessen der Menschen hinwegregieren und gegen das Volk arbeiten. Hieraus erklärt sich auch die verbreitete EU-Feindlichkeit in populistischen Parteien. Auf der anderen Seite steht das "unschuldige, reine und einfache Volk". Populisten identifizieren sich mit dem "wahren Volk". Sie sehen sich als die "Vertreter des Gemeinwillens" (S. 15) und fordern mehr Macht für das Volk.
In diesem Beitrag stellt Adrian Rudolph folgenden Aufsatz vor:
Marty, Christian (2019): Arbeiter statt Anarch: Die Identitäre Bewegung rezipiert Ernst Jünger; in: sub\urban. Zeitschrift für Kritische Stadtforschung, 7(1/2), S. 203–210, https://doi.org/10.36900/suburban.v7i1/2.467.
In dem Artikel „Arbeiter statt Anarch – Die Identitäre Bewegung rezipiert Ernst Jünger“ analysiert Marty die stark ausgeprägte Bezugnahme der Identitären Bewegung auf den deutschen Schriftsteller Ernst Jünger. Im Folgenden möchte ich die wichtigsten Aussagen des Artikels zusammenfassen.
Zunächst einmal betont Marty, dass die Identitäre Bewegung nicht als eine etablierte Partei oder als eine starre Organisation, sondern vielmehr als ein homogener Verbund von Rechtsextremen mit nationalistischer Weltanschauung zu verstehen ist. Dabei beschränken die Mitglieder sich jedoch nicht nur auf den intellektuellen Austausch, sondern treten in der Öffentlichkeit regelmäßig mit einem zielgerichteten Aktivismus auf.
In diesem Beitrag stellt Hannah Hofmann folgenden Aufsatz vor:
Ott, Christine / Gür-Şeker, Derya (2019): Rechtspopulismus und Social Media: Wie Wortgebräuche in Social Media sprachkritisch betrachtet werden können; in: Beißwenger, M. / Knopp, M. (Hrsg.): Soziale Medien in Schule und Hochschule: Linguistische, sprach- und mediendidaktische Perspektiven, Peter Lang Verlag, S. 279-285.
Die Autorinnen beginnen ihren Aufsatz mit der Frage, was denn (Rechts-)Populismus überhaupt sei. Sie kommen zu dem Fazit, dass Populismus eine Ideologie, politische Logik oder auch einen Politikstil bezeichnet (vgl. S. 280). Dabei gehen PopulistInnen wie folgt vor:
„PopulistInnen nehmen für sich in Anspruch, für das (wahre) Volk zu sprechen. Alle anderen (i.d.R.: politischen) AkteurInnen könnten dies nicht, z.B. weil sie sich als ‚Elite‘ von diesen entfernt hätten […]“ (S. 280).
Ebenso äußern sie, dass „[…] BürgerInnen, die abweichende Positionen vertreten, nicht zum ‚wahren Volk‘ gehörten“ (S. 281). Ott und Gür-Şeker fahren fort, indem sie klarstellen, wodurch sich der Populismus überhaupt auszeichnen würde. Da ich die Auflistung als sehr informativ und aufschlussreich empfinde, habe ich diese mit in die vorliegende Zusammenfassung aufgenommen. „[…] Populismus zeichnet sich aus durch
In diesem Beitrag stellt Theresa Keller folgenden Aufsatz vor:
Mayer, Stefanie; Šori, Iztok; Sauer, Birgit; Ajanović, Edma (2018): Mann, Frau, Volk. Familienidylle, Heteronormativität und Femonationalismus im europäischen rechten Populismus; in: Feministische Studien 36 (2), S. 269–285. DOI: 10.1515/fs-2018-0032, online unter: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/fs-2018-0032/html
Die (rechts-)populistische ‚dünne Ideologie‘ („thin-centered ideology“), wie Cas Mudde sie bezeichnet, verbindet den vergeschlechtlichen Diskurs mit anderen Kategorien, die die Gesellschaft weiter auseinander differenzieren lassen sollen. Diese sind unter anderem die Sexualität, Ethnizität, Rasse, Nationalität und Religion. Dabei steht die heterosexuelle Familie im Mittelpunkt, während Unterschiede, die auf der Sexualität und dem Geschlecht basieren, dazu verwendet werden können, Menschen mit solchen Abweichungen aus der ‚Wir-Gruppe‘ auszuschließen.
In diesem Beitrag stellt Patrik Lehmann folgenden Aufsatz vor:
Weisskircher, Manes (2020): Neue Wahrheiten von rechts außen? Alternative Nachrichten und der „Rechtspopulismus“ in Deutschland; in: Forschungsjournal Soziale Bewegungen Vol. 22, 2/2020, S. 474-490, online unter: ResearchGate.
Der Artikel befasst sich mit "Alternativen Nachrichten" und grenzt diese zu „Fake News“ ab. Im Anschluss wird eine Website, PI News, die alternative Nachrichten veröffentlicht, genauer betrachtet. Studien bestätigen den Zusammenhang von der Verbreitung des Breitband-Internets und dem Erstarken der AfD, da die Wählergruppe der AfD überdurchschnittlich häufig das Internet benutzt (S. 2).
Seit heute gibt es das hervorragende Buch "Rechtsaußen. Extreme und radikale Rechte in der heutigen Politik weltweit" von Cas Mudde, das u.a. in der Rechtspopulismus-Vorlesung als Pflichtlektüre dient, als Lizenzausgabe bei der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Dort kann man es für 4,50 € bestellen. Die (treffende) Beschreibung auf der bpb-Website liest sich folgendermaßen:
"Nach 1945 blieben Parteien und Bewegungen am äußersten rechten Rand innerhalb und außerhalb Europas lange Zeit ohne Bedeutung. Mit der Jahrtausendwende, so der Politikwissenschaftler Cas Mudde, habe sich das geändert: Die Terroranschläge des 11. September 2001, die Finanzkrise und Fluchtbewegungen wirkten als Katalysatoren, die der äußersten Rechten global Zulauf bis in die Mitte der Gesellschaften brachten. Mudde wendet sich zunächst der Ideologie und den Themen der äußersten Rechten zu, die ihre Anknüpfungspunkte bei der Skandalisierung von Migration und Integration, aber auch bei der angeblich bedrohten (inneren) Sicherheit, bei Korruption oder in der Außenpolitik verorte. Er stellt Organisations- und Aktionsformen der extremen und radikalen Rechten vor und schaut auf deren Führungspersonal, die Anhänger- sowie die Wählerschaft: Wer steht an der Spitze der einzelnen Parteien und Bewegungen? Aus welchen sozialen Gruppen rekrutieren sich die Parteimitglieder? Welche – auch gewaltbehafteten – Betätigungsfelder hat die äußerste Rechte? Mudde fragt zudem differenziert nach den Ursachen für Zulauf, Erfolg und Akzeptanz rechtsextremer und rechtsradikaler Parteien und analysiert die Rolle der Medien dabei. In nationaler und internationaler Perspektive schaut er auf den politischen Umgang mit der äußersten Rechten, ihre Wirkung im jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Gefüge der Staaten sowie ihre Positionierung in Genderfragen. Zwölf Thesen des Autors zur äußersten Rechten runden den Band ab."
Bürger & Staat (früher: "Der Bürger im Staat") wird von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg herausgegeben und zählt seit Jahrzehnten zu den besten politikwissenschaftlichen Periodika. Die aktuelle Ausgabe widmet sich dem Thema "Rassismus - Geschichte, Spuren, Kontinuitäten" und ist (wie immer) kostenlos bestellbar oder steht als pdf zum Download zur Verfügung.
Neben dem grundlegenden Aufsatz von Mark Terkessidis ("Was ist Rassismus?") ist besonders der Beitrag von Noah Sow ("Rassistische Sprache") hervorzuheben, der ihrem Buch "Deutschland Schwarz Weiß" entstammt, das zusammen mit den folgenden beiden Büchern grundlegend für das Thema ist:
In diesem Beitrag stellt Sara Marquardt folgenden Aufsatz vor:
Hokamp, Dominik (2020): Nationalisten in transnationalen Netzwerken: Eine Netzwerkanalyse transnationaler Beziehungen von rechtspopulistischen Akteuren in Europa auf Twitter; in: Global Media Journal – German Edition, Vol. 10, 1/2020, online unter: https://www.db-thueringen.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbt_derivate_00050179/GMJ19_Hokamp.pdf
Der vorliegende Aufsatz beschäftigt sich mit der Untersuchung von transnationalen Beziehungen der rechtspopulistischen Parteien in Europa auf Twitter anhand einer Netzwerkanalyse. Durch die Europawahl 2019 und den Aufstieg der einflussreichen rechtspopulistischen Fraktion „Identität und Demokratie“ wird der Aufschwung solcher Parteien in Europa rekapituliert und dessen Bedeutung - auch in Bezug auf die sozialen Medien - skizziert. Der vorliegende Aufsatz behandelt diese zwei Forschungsfragen:
Mit Hilfe von Crowdfunding entsteht gerade eine Graphic Novel gegen Rechts, die den Titel aus einer zu trauriger Berühmtheit gelangten Rede von Alexander Gauland entlehnt hat: "Vogelschiss". Mehr Informationen und die Möglichkeit, am Crowdfunding teilzunehmen, gibt es hier: https://www.vogelschiss-comic.de/
In diesem Beitrag stellt Hannah Kraus folgenden Aufsatz vor:
Krämer, Benjamin; Schindler, Johanna (2018): Zum Umgang der Medien mit dem Rechtspopulismus. Hintergründe, Herausforderungen und Handlungsempfehlungen; in: Communicatio Socialis (ComSoc), Jahrgang 51, Heft 2/2018, S. 131-142 (online unter: https://doi.org/10.5771/0010-3497-2018-2-131).
Den Medien wird häufig vorgeworfen, zum Aufstieg des Rechtspopulismus beigetragen zu haben. Benjamin Krämer und Johanna Schindler untersuchen in ihrem Aufsatz anhand von drei Thesen, welchen Konflikten die Medien im Umgang mit Rechtspopulismus begegnen, um anschließend Handlungsempfehlungen bezüglich eines medialen Diskurses zu formulieren, welcher angemessen auf die Herausforderungen, die sich in Auseinandersetzung mit dem Rechtspopulismus ergeben, Antwort geben könnte.
Die erste These von Krämer und Schindler bezieht sich auf die unterschiedlichen Bewertungen hinsichtlich des Beitrags der Medien zum Aufstieg des Rechtspopulismus, die auf das Fehlen von Ebenenunterscheidungen zurückzuführen sei. Krämer und Schindler stellen fünf verschiedene Ebenen des möglichen Medieneinflusses auf rechtspopulistische Entwicklungen vor, die Rechtspopulismus gleichzeitig auch begünstigen können: die direkte und indirekte Bewertung, Aufmerksamkeit, Bausteine für Weltbilder und (vermeintliche) Evidenz, Framing und die Ebene der Perspektive.
In diesem Beitrag stellt Ina Lauter folgenden Aufsatz vor:
Plagemann, Johannes / Ufen, Andreas (2017): Spielarten des Populismus in Asien (GIGA Focus Asien, 7), Hamburg: GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Asien-Studien (Online-Version).
Populismus ist nicht nur in Europa ein aufsteigendes Phänomen, sondern zeigt sich ebenfalls im asiatischen Raum. Der Aufsatz thematisiert Populisten und deren Außenpolitik in höchsten Ämtern, die Teil des Populismus im asiatischen Raum sind:
In diesem Beitrag stellt Denise Schaller folgenden Aufsatz vor:
Elverich, Gabi (2017): Zeitgemäße Ansätze politischer Bildung in der Schule angesichts rechtspopulistischer Tendenzen; in: Burkhard Jungkamp / Marei John-Ohnesorg (Hrsg.): Politische Bildung in der Schule. Zeitgemäße Ansätze in Zeiten des Populismus, Schriftenreihe des Netzwerk Bildung, Friedrich-Ebert-Stiftung, S. 57-61 (Online-Version).
Eine aktuelle Herausforderung der politischen Bildung in der Schule ergibt sich durch die Veränderungen der gesellschaftlichen Stimmung. Der stärker werdende Rechtspopulismus lässt sich heutzutage unter anderem durch den Anstieg antidemokratischer Äußerungen beobachten. In der Gesellschaft und insbesondere in den Schulen erfordert dies eine eindeutige Positionierung.
Die Schule nimmt eine entscheidende Rolle bei der Auseinandersetzung mit diesen gegenwärtigen Tendenzen ein. Sie stellt die einzige Institution dar, welche von allen Heranwachsenden durchlaufen wird. Die Schule ist in der zentralen Phase der Sozialisation von Kindern und Jugendlichen maßgeblich beteiligt. Bereits in der Grundstufe kann die Thematik im Rahmen der frühkindlichen Bildung aufgegriffen werden.
Rechtspopulismus stellt zwar keine eindeutige Erscheinung von Jugendlichen dar, jedoch zeigen diskriminierende und demokratiefeindliche Ansichten der SchülerInnen, Lehrenden und Eltern durchaus rechtspopulistische Tendenzen. An der Debatte über das Tragen von Kopftüchern in der Schule und der angestrebten Reduzierung sogenannter ´Kopftuchmädchen` seitens der Lehrkräfte wird sichtbar, dass Züge von Rechtspopulismus bereits in den Schulen gegenwärtig sind.
In diesem Beitrag stellt Lorena Topic folgenden Aufsatz vor:
Schemer, Christian / Wirth, Werner / Wettstein, Martin / Müller, Philipp / Schulz, Anne / Wirz, Dominique (2018): Wirkung populistischer Kommunikation. Populismus in den Medien, Wirkungen und deren Randbedingungen; in: Communicatio Socialis: ComSoc 51 (2): S.118-130; https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/0010-3497-2018-2-118/wirkung-populistischer-kommunikation-populismus-in-den-medien-wirkungen-und-deren-randbedingungen-jahrgang-51-2018-heft-2
Der Aufsatz gibt zunächst eine Einführung in das Verständnis von Populismus, um anschließend den Populismus aus einer kommunikationswissenschaftlichen Inhalts- und Wirkungsperspektive zu betrachten und die mediale Präsenz und Darstellung populistischer Akteure zu thematisieren. Die Einteilung der politischen Welt in drei Akteursgruppen und die Beschreibung des Verhältnisses dieser drei Gruppen zueinander wird als Kern des Populismus, einer dünnen Ideologie mit sehr konkreten Vorstellungen, verstanden.
Die erste Gruppe ist das Volk als monolithische Einheit mit einheitlichem Willen. Als zweiten Akteur gibt es Regierungen, etablierte Parteien und andere gesellschaftliche Funktionseliten, die angeprangert werden, dem Volk absichtsvoll zu schaden, da sie den vermeintlichen Volkswillen missachten und somit das Volk nicht angemessen repräsentieren. Als dritte Gruppe gibt es die PopulistInnen als Heilsbringer, die vorgeben, den wahren Volkswillen zu repräsentieren und die unbeschränkte Souveränität des Volkes wiederherzustellen. Zudem kennzeichnet sich der Populismus durch die Exklusion weiterer sozialer Gruppen (Rechtspopulismus: Exklusion von ethnischen Minderheiten; Linkspopulismus: Abwertung der Wirtschafts- und Finanzelite).
Die Medienpräsenz hat für den Wahlerfolg populistischer Bewegungen eine große Bedeutung. PopulistInnen nutzen bestimmte Botschaften, Kommunikationsstrategien und -stile und stellen Themen, die ihnen zu medialer Präsenz verhelfen, in den Vordergrund. Der Handlungsdruck auf etablierte Gruppen und Parteien und die Virulenz von Themen wird erhöht, indem sich die populistischen Bewegungen auf Themen fokussieren, die als Krisen der bestehenden Ordnung gesehen und für die die etablierten Parteien verantwortlich gemacht werden können. Dabei werden meist für komplexe Probleme simple Lösungen vorgeschlagen, die jedoch selten umsetzbar sind.
Hierbei umfassen die populistischen Kommunikationsstrategien inhaltliche Aussagen, welche die in der populistischen Ideologie verankerten politischen Ideen reflektieren (Ablehnung etablierter politischer Eliten, die Fokussierung auf ein vermeintlich homogenes Volk etc.). Im Hinblick darauf können drei Arten des journalistischen Umgangs mit populistischen Kommunikationsstrategien definiert werden: JournalistInnen können
In unseren Lehrveranstaltungen kommen wir nur ab und an auf außereuropäische Erscheinungsformen des Rechtspopulismus zu sprechen, wie man sie etwa in Indien findet. Hier im Blog gibt es zwar schon ein paar wenige Beiträge zu Indien, Zuwachs kann aber nicht schaden. In der (hervorragenden und an dieser Stelle schon mehrfach empfohlenen) Reihe "The long read" des Guardian ist der folgende lesenswerte Beitrag erschienen:
In diesem Beitrag stellt Philipp Soos folgende Studie vor:
Blum, Rebekka / Rahner, Judith (2020): Antifeminismus in Deutschland in Zeiten der Corona-Pandemie; Studie Nr. 01 im Rahmen der Studienreihe der Friedrich-Ebert-Stiftung "Triumph der Frauen. Das weibliche Antlitz des Rechtspopulismus und -extremismus in ausgewählten Ländern"; http://library.fes.de/pdf-files/dialog/16899.pdf
[Zu weiteren Studien der Studienreihe zu Großbritannien, USA und Österreich gelangt man ausgehend von folgender Seite: https://www.fes.de/themenportal-gender-jugend/gender/triumph-der-frauen-ii]
Grundlegend erstarken rechte Parteien in Krisen und wenn es zu Veränderungen im gesellschaftlichen Raum kommt. Nun haben wir durch die Corona-Pandemie ein Krisenszenario und die feministischen Bewegungen sorgen für einen gesellschaftlichen Wandel, der auch in Recht und Politik für Veränderung sorgt. Ein Beispiel hierfür wäre die Debatte über die Einführung eines dritten Geschlechts. Kommt es zu solchen Umbrüchen, „halten sich manche Akteur_innen verstärkt an vermeintlich gesellschaftlichen „Wahrheiten“ wie Zweigeschlechtlichkeit fest, beziehungsweise wehren sich gegen vielfältige Lebensweisen“ (S. 3).
Auch die Corona-Pandemie wird von rechten Gruppierungen genutzt, um gegen Gleichstellung und Feminismus vorzugehen. Beatrix von Storch twitterte: