Mittwoch, 1. September 2021

APuZ-Ausgabe zum Thema "Verschwörungstheorien"

Passend und ergänzend zum letzten Posting ("Podcasts zu Verschwörungstheorien") befasst sich die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Aus Politik und Zeitgeschichte" (APuZ 35-36/2021) mit dem Thema "Verschwörungstheorien" und umfasst folgende Beiträge:

  • Michael Butter: Verschwörungstheorien: Eine Einführung - Verschwörungstheorien gibt es seit der Frühen Neuzeit. War er bis in die 1950er hinein weit verbreitet und akzeptiert, so ist der Verschwörungsglaube heute ein Randphänomen. Daran hat die Pandemie nichts geändert – sie hat ihn nur sichtbarer gemacht.
  • Carolin Amlinger, Oliver Nachtwey: Sozialer Wandel, Sozialcharakter und Verschwörungsdenken in der Spätmoderne - Die gegenwärtige Konjunktur des Verschwörungsdenkens ist Resultat eines längerfristigen sozialen Wandels zur Spätmoderne. Das spätmoderne Individuum kann sein Leben autonom gestalten, sieht sich aber seiner sozialen Umwelt häufig ohnmächtig gegenüber.
  • Katharina Kleinen-von Königslöw, Gerret von Nordheim: Verschwörungstheorien in sozialen Netzwerken am Beispiel von QAnon - Soziale Netzwerke bieten die ideale Infrastruktur zur Verbreitung von Verschwörungstheorien. Diese diffundieren aus anonymen Imageboards algorithmisch verstärkt in den medialen Mainstream und profitieren dort von der Logik der Aufmerksamkeitsökonomie.
  • Georg Seeßlen: Zwischen Thrill und Paranoia. Verschwörungsfantasmen im Kino (und anderswo) - Man kann das Verschwörungskino mit politischen Krisen in Verbindung bringen. Wo einst Geheimbünde nach Geld oder Macht strebten, sehen wir heute einen globalisierten Verschwörungsbrei, der nach dem letzten trachtet, was uns geblieben ist: unserer Identität.
  • Jan Rathje: "Reichsbürger" und Souveränismus - Die "Reichsbürger" sind erst seit wenigen Jahren einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Ihre Ideologie baut auf einer langen Tradition aus antisemitischen und verschwörungsideologischen Denkmustern auf – und auf ihrer Verbindung mit dem Rechtsextremismus.
  • Samuel Salzborn: Verschwörungsmythen und Antisemitismus - Dass Verschwörungsmythen im Kontext der Corona-Pandemie offen antisemitisch formuliert werden, ist kein Zufall. Seit jeher ist Antisemitismus genauso strukturell verschwörungsmythisch aufgeladen, wie jeder Verschwörungsmythos strukturell antisemitisch ist.
  • Saba-Nur Cheema: Verschwörungserzählungen und politische Bildung - Im digitalen Raum werden Jugendliche früh und intensiv mit Verschwörungserzählungen konfrontiert. Um sie zur politischen Mündigkeit zu befähigen, muss politische Bildung heute auch im Digitalen ansetzen – und dabei klare Kante gegen Antipluralismus zeigen.

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