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Mittwoch, 9. Juni 2021

Rezension zu Robert Misik: Die falschen Freunde der einfachen Leute

Misik, Robert (2019), Die falschen Freunde der einfachen Leute, Suhrkamp. 

Rezension

Autor: Lukas Böhm 

In diesem Essay beschäftigt sich Robert Misik mit dem „einfachen Volk“, welches immer wieder von den Politkern enttäuscht wird. Die Rechtspopulisten, aber auch Rechtsextremisten, nutzen diese Unzufriedenheit für sich aus und geben sich als die Stimme des Volkes aus. Doch wer genau gehört zu diesem Volk der „einfachen Leute“ und wodurch zeichnen sich diese Menschen aus? Mit diesen Themen befasst sich Robert Misik in seinem Werk.

Donnerstag, 23. Januar 2020

Rezension zu Ernst-Dieter Lantermann: Die radikalisierte Gesellschaft

Lantermann, Ernst-Dieter (2016), Die radikalisierte Gesellschaft. Von der Logik des Fanatismus, Blessing.

Rezension

Autorin: Sarah Daigler

Ob Fitnessfanatiker, Fremdenhasser oder fanatischer Veganer, sie alle werden in dem Buch "Die radikalisierte Gesellschaft" des Sozialpsychologen Ernst-Dieter Lantermann als Beispiele für die Entwicklung zu einer radikalen Gesellschaft aufgeführt. Wer sich nun fragt, inwiefern Fanatismus auch Auswirkungen auf die vegane oder sportliche Lebensführung eines Menschen haben kann, wird in diesem Buch auf knapp 300 Seiten auf mögliche Ursachen und Handlungsmotive der Bürger aufmerksam gemacht.

Die unterschiedlichen Auswirkungen des Fanatismus lassen sich laut Lantermann alle auf die rasante Dynamik von gesellschaftlichen Veränderungen zurückführen, die in der Bevölkerung für Ungewissheit und Unsicherheit im alltäglichen Leben sorgen. Die einst gewohnte Sicht auf sich selbst und die Welt wird gestört und das Sicherheitsgefühl der Menschen geht verloren. Während nun einige Personen in dieser Unsicherheit eine Herausforderung sehen, die aus eigener Kraft bewältigt werden kann, und dadurch ihre Selbstachtung und ihr Selbstwertgefühl gesteigert wird, erleben andere diesen Umbruch als Gefährdung ihrer eigenen Bedürfnisse sowie als Angriff auf ihr Selbstwertgefühl.

Sonntag, 12. Januar 2020

Rezension zu Jaster/Lanius: Die Wahrheit schafft sich ab

Jaster, Romy / Lanius, David (2019), Die Wahrheit schafft sich ab. Wie Fake News Politik machen, Reclam.

Rezension

Autorin: Amelie Mathes

Das Reclamheft „Die Wahrheit schafft sich ab – wie Fake News Politik machen“ von Romy Jaster und David Lanius ist ein Buch über den Erfolg von Fake News, was diese sind und was die Sozialen Medien damit zu tun haben. Viele Fakten werden genannt und größtenteils mit Studien oder Ergebnissen von Wissenschaftlern bestätigt. Unter die Lupe genommen werden die Gesellschaft, die Politik und die Sozialen Medien.

Gut definiert und schlüssig erläutert wird, was Begriffe wie Bestätigungsfehler, Bullshit, Gruppenpolarisation oder Konformitätskaskade bedeuten und was sie von ähnlichen Begriffen oder vermeintlich ähnlichen Begriffen abgegrenzt. „Sind Fake News in Wirklichkeit ein alter Hut?“ (S. 25). Unter anderem diese Frage stellen sich die Autoren und gehen ihr auf den Grund.

Eine Checkliste für Fake News, Clickbating, Soziale Medien und die Psyche des Menschen - all das sind Themen in dem Buch von Jaster und Lanius. Wie Verschwörungstheoretiker eng mit Fake News und dessen Vertretern zusammenhängen und sich sogar gegenseitig befeuern. Die Verbreitung von Fake News wird als Spiel mit der Macht bezeichnet:
„[…] Politiker […] verbreiten Fake News nicht in erster Linie, um zu täuschen, sondern um Macht zu gewinnen oder zu vermehren […]“ (S. 83).
Für den Leser ist das Buch sehr angenehm zu lesen. Es ist sehr gut gegliedert und gibt immer wieder eine kleine Zusammenfassung vom Bisherigen. Auch bei Verständnisproblemen mancher Begriffe werden diese im direkten Anschluss erläutert. Interessante Themen und Studien findet man in den Anmerkungen verlinkt. Im Verlauf des Buches werden regelmäßig Rückschlüsse mit Vorherigem gezogen und Beziehungen untereinander hervorgehoben und verdeutlicht, ebenso findet man am Ende eines Kapitels oder zu Beginn des nächsten eine kleine Zusammenfassung bis zu dem aktuellen Stand.

Dadurch dass die vermeintlich fremden Begriffe so gut erklärt werden, versteht man das Buch und seinen roten Faden sehr gut, auch wenn viele Begriffe zuvor unbekannt waren. Das Buch orientiert sich an aktuellen Beispielen aus der deutschen, amerikanischen und russischen Politik und schwenkt immer wieder nach Mazedonien aus, was es sehr interessant macht und wodurch man einen Bezug zur Aktualität findet. Dem Leser werden eine Checkliste und ein Haufen Fragen an die Hand gegeben, um Fake News als solche zu identifizieren und den Verfasser auf Wahrhaftigkeit zu untersuchen.

Da uns Fake News tagtäglich begegnen oder man sich mit anderen Menschen über die neuesten News unterhält, ist es sehr spannend, die Hintergründe über Fake News zu lesen. Wie sich Fake News auch unbewusst in unser Gedächtnis schleichen können und wie wir den Erfolg von Fake News etwas eindämmen können, wird dem Leser hier gut aufgezeigt und erklärt.

Samstag, 28. Dezember 2019

Rezension zu Jan Skudlarek: Wahrheit und Verschwörung

Skudlarek, Jan (2019), Wahrheit und Verschwörung. Wie wir erkennen, was echt und wirklich ist, Reclam.

Rezension

Autorin: Charoula Kostakopoulou

Jeder, der ein elektronisches Gerät besitzt, ab und an in sozialen Netzwerken unterwegs ist oder den Fernseher einschaltet, wird mit Begriffen wie Fake News oder Verschwörungstheorien konfrontiert. Und wir alle glauben, dass wir uns gut mit dem Thema auskennen, eben weil wir täglich davon hören. Jan Skudlareks Buch „Wahrheit und Verschwörung“ ermöglicht uns einen anderen Blickwinkel auf Geschehnisse, die wir nie hinterfragt haben, und alles belegt durch Quellen und Beispiele.

Montag, 29. Juli 2019

Rezension zu Chantal Mouffe: Für einen linken Populismus

Mouffe, Chantal (2018), Für einen linken Populismus, Suhrkamp.

Rezension

Autor: Marvin Wößner

Mouffe macht direkt zu Beginn klar, welchen Ursprung dieses Buch hat. In der neoliberalen Vorherrschaft sieht sie die Krise und die Chance für die Demokratie. Die Linke müsse begreifen, dass sich die Demokratie in einer Krise befinde und daraus die Chance für das linke Politikspektrum entstehe, die Demokratie zu erneuern und zu stärken, zu radikalisieren. Das Problem, so Mouffe, sei, dass die linke Politik zu passiv ist. Die Linke verpasse es, die eigene Ideologie mit den Bedürfnissen und Forderungen politisch engagierter Bürger zu kombinieren. Im Grunde sieht Mouffe die Linke als konservativ. Es gelte, so Mouffe, linke Ideen mit dem Bürgerwillen und den Bedürfnissen der breiten Masse zu kombinieren. Einen linken Populismus.

Montag, 15. Juli 2019

Rezension zum Sammelband "Die Alternative für Deutschland"

Häusler, Alexander (2016), Die Alternative für Deutschland. Programmatik, Entwicklung und politische Verortung, Springer.

Rezension

Autor: Magnus Wiedemann

Der Sammelband „Die Alternative für Deutschland“, herausgegeben von Alexander Häusler, hat seinen Ursprung in einer Fachtagung vom Februar 2015 zum Thema „Politische Programmatik und Entwicklung der Partei Alternative für Deutschland“ in Düsseldorf. Die in diesem Band gesammelten Texte legen dabei die Erkenntnisse dar, die im Rahmen dieser Tagung gewonnen wurden, ergänzt durch zwei weitere Publikationen, die ihren Ursprung nicht in der Tagung fanden. Zwischen Mai und Juli 2015 wurden die Texte eingereicht.

In den Texten des Sammelbandes geht es darum, aus wissenschaftlicher Sicht die 2013 gegründete Partei „Alternative für Deutschland“ unter die Lupe zu nehmen. Dabei werden Parteiprogramm, Mitglieder, Entwicklung, Merkmale und vieles mehr analysiert, um die Partei sinnvoll nach verschiedenen Kriterien bewerten und einordnen zu können. Dabei wird das Werk in sechs größere Kapitel gegliedert, die einen allgemeinen Überblick über genau die Dinge liefern sollen, die die Partei ausmachen:

1. Parteipolitische Einordnung
2. Außenpolitische Positionen
3. Familien- und Geschlechterpolitik
4. Islamfeindlichkeit
5. Neurechte Einflüsse auf die AfD
6. Ausblick auf die Zukunft der Partei

Samstag, 6. Juli 2019

Rezension zu Armin Pfahl-Traughber: Die AfD und der Rechtsextremismus

Pfahl-Traughber, Armin (2019), Die AfD und der Rechtsextremismus. Eine Analyse aus politikwissenschaftlicher Perspektive, Springer.

Rezension

Autorin: Leonie Isenberg-Schulz

Der Politikwissenschaftler und Soziologe Armin Pfahl-Traughber erörtert in seinem Werk „Die AfD und der Rechtsextremismus. Eine Analyse aus politikwissenschaftlicher Perspektive“ die Frage, ob die AfD als rechtsextremistische Partei einzuordnen ist. Dazu liefert er zunächst Basisinformationen und Definitionen und erläutert seine Untersuchungskriterien. Im Anschluss analysiert er rechtsextremistische Aussagen von Funktionsträgern und geht zudem auf die politischen Zusammenhänge zwischen der AfD und dem neueren und traditionellen Rechtsextremismus ein. Er endet seine Ausführung mit seiner Einschätzung bezüglich der Extremismusfrage.

Zu Beginn seiner Ausführungen definiert Pfahl-Traughber den Begriff „Extremismus“, da dies mittlerweile zu einer Sammelbezeichnung für politische Orientierungen wurde, die gegen die Grundlagen der Demokratie verstoßen. Der Rechtsextremismus ist eine bestimmte Erscheinungsform, die von der „Überbewertung ethnischer Zugehörigkeit und der Ideologie der Ungleichwertigkeit geprägt ist“ (S. 3).

Anschließend führt er die Entstehung und Entwicklung der Partei auf und weist besonders darauf hin, dass es häufig interne Auseinandersetzungen gab und die Partei keine politische Einheit darstellt. Als nicht-homogene Partei kann man die AfD mittlerweile in drei Flügel einteilen. Mit der Zeit verließen die eher gemäßigten Funktionäre die Partei, wodurch der rechte Flügel an Bedeutung gewann. Durch die internen Umbrüche, Konflikte und Unstimmigkeiten ist es besonders schwierig, die AfD einzuordnen und zu verallgemeinern. Zusätzlich vermeiden es extremistische Parteien, offen gegen grundlegende Normen und Regeln einer modernen Demokratie und Gesellschaft zu verstoßen. Aus diesem Grund untersucht Pfahl-Traughber Aussagen von Führungspersonen und Mandatsträgern der Partei, um eine ungefilterte Position herauszukristallisieren.

In den folgenden Kapiteln finden sich einige Beispiele für rechtsextremistische Aussagen. Dazu gehört unter anderem die Aberkennung von Individualrechten, als beispielsweise Gauland 2017 einer Deutsch-Türkin das Recht auf Meinungsfreiheit aberkannte und sie des Landes verweisen wollte. Der Autor findet noch einige weitere ähnliche Beispiele und erkennt zusätzlich rassistische Positionierungen in verschiedenen Interviews. Dies belegt er mit Zitaten von Gauland oder Höcke, die sich eindeutig rassistisch äußerten.

Donnerstag, 4. Juli 2019

Rezension zu Heinrich Detering: Was heißt hier "wir"?

Detering, Heinrich (2019), Was heißt hier „wir“? – Zur Rhetorik der parlamentarischen Rechten, Reclam.

Rezension

Autor: Simon Baur

Kapitel 1: „Reizwörter und Leseweisen“

In diesem Kapitel macht der Autor auf den Sprachgebrauch und das Vokabular der parlamentarischen Rechten aufmerksam. Er nennt populäre Beispiele wie den „Vogelschiss“, die „Entsorgung“ und „Messermänner“. Er macht klar, dass durch diese, er nennt sie Kampfvokabeln, kalkulierte Verstöße gegen die Höflichkeitsregeln und das Taktempfinden vorgenommen werden. Hiermit versuchen die Akteure, Tabubrüche zu erzielen, um so Aufmerksamkeit zu generieren. Er geht auch darauf ein, dass sich keinesfalls an „verbotenen Aussagen“ bedient wird, die Aussagen werden erst im Kontext moralisch fragwürdig.

Er stellt dies exemplarisch am Beispiel von Gaulands Aussage, der Holocaust sei ein „Vogelschiss“, dar. Das Wort „Vogelschiss“ ist weder verboten noch irgendwie historisch negativ behaftet, jedoch im Kontext der Geschichte relativiert er damit die industrielle Vernichtung der Juden im dritten Reich. Detering geht auch darauf ein, dass Rechtspopulisten wie die AfD gerne von „Wir“, “ uns“, “unser“, „unsere Kultur“ sprechen. Der Autor stellt hier die Frage: Wer oder was ist das „wir“ um was sich alles dreht?

Rezension zu Wirsching / Kohler / Wilhelm: Weimarer Verhältnisse?

Wirsching, Andreas u.a. (Hg.) (2018), Weimarer Verhältnisse? - Historische Lektionen für unsere Demokratie, Reclam (oder als Lizenzausgabe für die bpb).

Rezension

Autorin: Nazdar Alicioglu

Das Buch „Weimarer Verhältnisse?“ beschäftigt sich mit der Frage, ob die deutsche Demokratie gefährdet ist. Sieben Autoren/innen haben sich mit den jüngsten Entwicklungen der deutschen Demokratie beschäftigt und damit, ob die deutsche Demokratie an die Weimarer Republik erinnert. Die NSDAP wird mit der AfD verglichen, aber nicht gleichgesetzt. Das Buch hat acht Kapitel auf 119 Seiten. Im folgenden werden die acht Kapitel kurz zusammengefasst.

Samstag, 29. Juni 2019

Rezension zu Andreas Speit: Bürgerliche Scharfmacher

Speit, Andreas (2016), Bürgerliche Scharfmacher. Deutschlands neue rechte Mitte - von AfD bis Pegida, Orell Füssli.

Rezension

Autorin: Cathrin Würsig

Das Buch beschreibt den Wandel des rechten Milieus in Deutschland und die aktuelle Lage der verschiedenen Bewegungen. Hierbei bezieht der Autor sich immer wieder auf Interviews, Statements bei politischen Veranstaltungen und Expertenmeinungen, um die verschiedenen Hintergründe sichtbar zu machen. Es besteht aus einer Einleitung und vier Hauptkapiteln, welche in kleinere Kapitel unterteilt sind. Im Folgenden werde ich diese kurz zusammenfassen.

Dienstag, 25. Juni 2019

Rezension zu Hubert Kleinert: Die AfD und ihre Mitglieder

Kleinert, Hubert (2018), Die AfD und ihre Mitglieder. Eine Analyse mit Auswertung einer exemplarischen Mitgliederbefragung hessischer Kreisverbände, Springer.

Rezension

Autorin: Nina Keller

In seinem Buch „Die AfD und ihre Mitglieder" beschäftigt sich Hubert Kleinert mit der rechtspopulistischen deutschen Partei AfD und deren Mitgliedern. Auf 131 Seiten und in 11 Kapiteln wird nicht nur geklärt, wie rechts die Partei wirklich ist, wie sie entstanden ist oder welche Ziele die Partei verfolgt, sondern auch die Einstellung der Mitglieder zu bestimmten Themen wird anhand von Befragungen dargestellt.

Der Leser bekommt einen tiefen Einblick in die Strukturen der Alternative für Deutschland und erfährt genaueres über die Mitglieder der Partei und wie diese zu verschiedenen Themen eingestellt sind. Im Folgenden werde ich genauer auf die einzelnen Kapitel eingehen.

Freitag, 21. Juni 2019

Rezension zu Michael Butter: "Nichts ist, wie es scheint"

Butter, Michael (2018), „Nichts ist, wie es scheint“. Über Verschwörungstheorien, Suhrkamp (oder bei der bpb).

Rezension

Autorin: Larissa Horn

In seinem 2018 erschienenen Werk „Nichts ist, wie es scheint – Über Verschwörungstheorien“ thematisiert Michael Butter die konspirationistische Argumentationsweise, die historische Entwicklung und die Berührungspunkte zwischen Rechtspopulismus und Verschwörungstheorien. In Bezug auf seinen eigenen deutsch-amerikanischen Hintergrund stützt er seine Argumentation hauptsächlich auf Beispiele aus Deutschland und Amerika. Butter zieht dabei immer wieder den Artikel der ehemaligen Tagesschausprecherin Eva Herman „Flüchtlings-Chaos: Ein merkwürdiger Plan?“ heran und setzt sich kritisch mit diesem auseinander. Ebenso geht er auf Themen wie 9/11, die Neue Weltordnung oder Donald Trump ein.

Schon der Titel seines Buches „Nichts ist, wie es scheint“ birgt nicht nur eine Doppeldeutigkeit in sich, sondern verweist zugleich auf Grundprinzipien verschwörungstheoretischen Denkens, die Butter in seinem ersten Kapitel aufgreift. Anschließend befasst er sich mit der Beweisführung von Verschwörungstheorien, der Funktion, historischen Entwicklung und dem Einfluss des Internets auf diese und dessen Beitrag zur Fragmentierung der Öffentlichkeit.

Der Begriff „Verschwörungstheorie“ ist wertend. Er kann genutzt werden, um Thesen anderer zu disqualifizieren, auch wenn diese gar keine verschwörungstheoretischen Charakteristika aufweisen. Was macht also eine wirkliche Verschwörungstheorie aus? Hier nennt Butter drei Grundannahmen:
  • Nichts geschieht durch Zufall.
  • Nichts ist, wie es scheint.
  • Alles ist miteinander verbunden.

Montag, 17. Juni 2019

Rezension zu Yascha Mounk: Der Zerfall der Demokratie

Mounk, Yascha (2018), Der Zerfall der Demokratie. Wie der Populismus den Rechtsstaat bedroht, Droemer Verlag.

Rezension

Autorin: Nelly Drabits

Mounk geht in dem Buch „Der Zerfall der Demokratie“ auf eine "neue Ära der Demokratie" ein. Nachdem diese sich lange Zeit in Sicherheit wiegen konnte, sei sie nun in Gefahr. Der Grund? Der Populismus. Mounk zeigt dies anhand von Beobachtungen aus Ländern der ganzen Welt – wobei der Fokus auf den Vereinigten Staaten und Europa, insbesondere auch Deutschland liegt. Er porträtiert Entwicklungen hin zu diesem neuen fragilen Wesen der Demokratie, benennt derzeitige Zustände sowie Folgen und schließt mit Plänen zur Rettung ab. Im Folgenden werde ich die Kapitel nacheinander zusammenfassen.

Mittwoch, 12. Juni 2019

Rezension zu Michael Wildt: Volk, Volksgemeinschaft, AfD

Wildt, Michael (2017), Volk, Volksgemeinschaft, AfD, Hamburger Edition.

Rezension

Autorin: Svenja Epple

Charakterisierend für den Populismus ist der Anspruch der alleinigen und wahrhaftigen Vertretung des Volkes. Mit Parolen wie „Wir sind das Volk!“ machen sie auf ihre Forderungen aufmerksam. Offen bleibt jedoch, wer genau dieses Volk ist, das sie zu vertreten beanspruchen. Mit der Frage nach dem Volk beschäftigt sich der deutsche Historiker Michael Wildt in seinem Buch „Volk, Volksgemeinschaft, AfD“.

Er verfasste es als Reaktion auf einen Facebook-Beitrag von Poggenburg, dem Landesvorsitzenden der AfD in Sachsen-Anhalt, bei dem er Wildt zitiert und seine Definition der Volksgemeinschaft als Rechtfertigung für die Verwendung seines Vokabulars verwendet. Mit seinen knapp 160 Seiten, handelt es sich bei dem Buch weniger um eine wissenschaftliche Arbeit, mehr um eine historisch-politische Intervention. Dabei analysiert er die historische Entwicklung des Volksbegriffs und endet mit den Problematiken, die mit dem Volksbegriff heutzutage einhergehen. Hierbei zitiert er häufig andere Autoren, um seine Standpunkte zu unterstreichen. Sein Buch hat er dabei in vier Teile gegliedert, die im folgendem zusammengefasst dargestellt werden.

Dienstag, 4. Juni 2019

Rezension zu Oliver Nachtwey: Die Abstiegsgesellschaft

Nachtwey, Oliver (2016), Die Abstiegsgesellschaft. Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne, Suhrkamp.

Rezension

Autorin: Judith Seßler

Das Buch geht auf grundlegende Fragen unserer heutigen Gesellschaft, der Abstiegsgesellschaft, ein. In fünf Kapiteln und auf 233 Seiten führt Oliver Nachtwey zu dem Begriff der Abstiegsgesellschaft hin und erläutert, warum dieser Begriff heute so passend ist. Hierzu zieht er zahlreiche Quellen und aktuelle Beispiele heran, die seine These unterstützen. Begriffe wie die „Postdemokratie“ oder der „Postkapitalismus“ sind dabei wichtige Merkmale der Abstiegsgesellschaft, auf die er immer wieder eingeht. Im folgendem werden die Kapitel zusammengefasst, um einen kurzen Einblick in die Theorie Oliver Nachtweys zu geben.

Sonntag, 10. März 2019

Rezension zu Zick/Küpper: Wut, Verachtung, Abwertung

Küpper, Beate / Zick, Andreas (Hg.) (2015), Wut, Verachtung, Abwertung – Rechtspopulismus in Deutschland, Dietz.

Rezension

Autorin: Melisa Duran

In dem Werk „Wut, Verachtung, Abwertung - Rechtspopulismus in Deutschland“ werden die verschiedenen Formen des neuen Rechtspopulismus sowie die Ängste und Einstellungen der Menschen in Deutschland analysiert. Der Rechtspopulismus wird in Deutschland immer deutlicher und das zeigt sich bei den Pegida-Demonstrationen, in öffentlichen Debatten und an der Existenz der Partei AfD. Es wird gegen alles, was fremd erscheint, gehetzt, wie Muslime und Flüchtlinge sowie die derzeitige Politik und die Medien. Der mit dieser Richtung sympathisierende Teil der Bevölkerung wünscht sich eine "homogene" Gemeinschaft. Die Entwicklungen bedrohen das multikulturelle Zusammenleben, das demokratische System und die Pluralität der Gesellschaft in Deutschland. Das Buch ist ein Sammelband und nimmt auch Bezug zu den Mitte-Studien der Friedrich-Ebert-Stiftung. Außer der Einleitung und dem Interview mit Heiko Maas hat es insgesamt elf Kapitel und umfasst 220 Seiten.

Freitag, 25. Januar 2019

Rezension zu Manzel/Möllers: Populismus und Politische Bildung

Manzel, Sabine / Möllers, Laura (Hg.) (2018), Populismus und Politische Bildung, Wochenschau.

Rezension

Autorin: Lena Rosenacker

Der Sammelband „Populismus und politische Bildung“ geht auf eine Konferenz der Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung zurück. Das Buch soll dazu anregen, Herausforderungen zu diskutieren, die den Populismus und die politische Bildung betreffen. Es gliedert sich in sechs Teile. Der erste Teil ("Populismus und rechte Parteien aus Sicht der Politikwissenschaft") informiert über den Populismus in Europa sowie über dessen Erfolg.

Frank Decker beginnt mit einem Überblick über den deutschen und europäischen Populismus. Er veranschaulicht, dass der Rechtspopulismus von Land zu Land verschieden ist, jedoch geeint wird von dem identitären Gegenentwurf zu einem liberalen Politikverständnis. Die Wählerschaft sieht sich im allgemeinen als Verlierer, wobei damit nicht die tatsächliche soziale Lage gemeint ist, sondern empfundene Ängste bezogen auf die eigene Kultur. Decker spricht dabei von einer „soziokulturelle[n] Entwurzelung“. An diesem Punkt setzt der Rechtspopulismus an und versucht, ein „Wir-Gefühl“ in der Gesellschaft herzustellen.

Donnerstag, 24. Januar 2019

Rezension zu Kai Hirschmann: Der Aufstieg des Nationalpopulismus

Hirschmann, Kai (2017), Der Aufstieg des Nationalpopulismus. Wie westliche Gesellschaften polarisiert werden. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.

Rezension

Autor: Timon Groß

2017 veröffentlichte Dr. Kai Hirschmann das Buch „Der Aufstieg des Nationalpopulismus“. Er ist Politikwissenschaftler am Zentrum Innere Führung der Bundeswehr in Koblenz. Des Weiteren ist er Hochschullehrer am Institut für politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn sowie stellvertretender Direktor des Instituts für Terrorismusforschung und Sicherheitspolitik (IFTUS) in Essen. Sein Buch erklärt den Nationalpopulismus und dessen Methoden, weiter die Gefahren, die sich durch diesen für unsere Gesellschaft sowie unser politisches System ergeben. Am Ende seines Buches gibt er konkrete Hinweise darauf, wie man dem Nationalpopulismus am besten begegnen sollte.

In Kapitel 1 („Der Nationalpopulismus als bürgerliche Gegenbewegung“) versucht Kai Hirschmann dem Leser sein Verständnis von Nationalpopulismus zu vermitteln. Es werden die verschiedenen Bestandteile sowie eine Unterscheidung zum Rechtspopulismus geliefert. Die klassische Unterscheidung zwischen links und rechts ausgerichteter Politik wird als ungenügend wie als nicht wirklich zutreffend bewertet, da die neue angeblich rechte Bewegung in Europa sich auch an eigentlich linken Themen bedient. Ein Beispiel hierfür ist die Globalisierungskritik, die ursprünglich von linken Parteien vertreten wurde. Jedoch wissen die neuen „Rechten“ deutlich besser, Kapital aus diesem Themenfeld zu schlagen, indem sie Ängste vor einer bürokratischen Politik durch zum Beispiel die EU schüren.

Mittwoch, 23. Januar 2019

Rezension zu Hans-Peter Siebenhaar: Österreich - Die zerrissene Republik

Siebenhaar, Hans-Peter (2017), Österreich. Die zerrissene Republik, orell füssli (auch erhältlich als Lizenzausgabe bei der bpb).

Rezension

Autorin: Helena Haug

Gleich im Vorwort wird erklärt, warum Siebenhaar, eigentlich Deutscher, ausgerechnet ein Buch über den deutschen Nachbarn Österreich verfasst hat. Österreich sei seine Wahlheimat, er liebe es dort zu arbeiten und zu leben. Deshalb sei es ihm auch so wichtig, derart kritisch auf das Land zu blicken. Österreich brauche einen Weckruf, eine generelle Änderung des Systems auf vielen Ebenen, um „gerettet“ zu werden. Diese Ebenen werden im Buch systematisch in 14 Kapiteln aufgearbeitet.

Von ökonomischen, wirtschaftlichen und politischen Standpunkten bis zur historischen Entwicklung der Einstellungen in Österreich wird die Gesamtsituation des Landes aufgearbeitet und zum Aufstieg der FPÖ in Verhältnis gesetzt. Die Zerrissenheit Österreichs zieht sich als Motiv durch das ganze Buch. In jedem genannten Aspekt wird ein Bezug zur Zerrissenheit hergestellt. Klar wird, Siebenhaar sieht mit dem bisherigen System keine, oder zumindest keine rosige, Zukunft für Österreich voraus. Die Widersprüche im System seien zu groß, um zukunftsfähig zu sein. 2005 noch als Vorbild für Deutschland bezeichnet, sieht die Situation heute ganz anders aus.

Österreich mit seinen vielen Außengrenzen und als Verbindung von Ost und West sei eigentlich auf Weltoffenheit, Toleranz und Fremdenfreundlichkeit angewiesen. Sie sei Grundstock für eine funktionierende Wirtschaft und damit für den Wohlstand und den Lebensstandard im Land. Doch genau damit, so Siebenhaar, hapert es. Wenn Grenzen zugemacht werden, dann werde auch der Handel und die Kommunikation mit anderen Ländern schwierig. Dabei sei genau das gerade schon der Fall. Ungünstige Steuermaßnahmen und ein zu hoher Demokratieaufwand treiben ausländische und auch einheimische Firmen aus dem Land und Österreich werde „abgelöst“.

Montag, 21. Januar 2019

Rezension zu Jacques de Saint Victor: Die Antipolitischen

Saint Victor, Jacques de (2015), Die Antipolitischen, Hamburger Edition (auch erhältlich als Lizenzausgabe bei der bpb).

Rezension

Autor: Suat Eren Cagla

2014 veröffentlichte der französische Jurist, Schriftsteller und Literaturkritiker Jacques de Saint Victor sein Werk „Les Antipolitiques“ in französischer Sprache, welches im Jahr 2015 zusammen mit einem Kommentar von Raymond Guess in deutscher Übersetzung veröffentlicht wurde.

Der Autor beschreibt in seinem Werk eine langsam aber sicher anwachsende Bewegung mit dem Ziel, mehr direkte Demokratie haben zu wollen. Diese Bewegung verbreitet sich mithilfe des Internet rasant und gewinnt immer mehr Anhänger via Facebook, Twitter und YouTube. Victor bezeichnet diese aufsteigende Gruppierung als „Die Antipolitischen“.