Der Rechtspopulismus hat auch Finnland erreicht und wird durch die rechtspopulistische Partei „Die Finnen“ vertreten. 2019 konnte sich die Partei bei der Parlamentswahl über den Platz der zweitstärksten Partei freuen. Sie mussten sich nur den Sozialdemokraten geschlagen geben. Die drittmeisten Stimmen erhielt die konservative Nationale Sammlungspartei. Nach der Wahl bildeten Sozialdemokraten, Zentrum, Grüne, Linke und Schwedische Volkspartei (RKP) am 6. Juni 2019 eine Mitte-Links-Koalition.
Die Debatte um die „Al-Hol-Frauen“, die die Regierung im Dezember 2019 beschäftigte, handelte von der Rückkehr finnischer Ehefrauen und Kindern von IS-Kämpfern. Diese sind finnische Staatsangehörige, welche zeitweise beim sogenannten „Islamischen Staat“ in Syrien gelebt haben. Die Regierung stritt darüber, ob diese Frauen und Kinder nach Finnland zurückkehren dürfen. Dabei traten immer wieder rassistische Bemerkungen und Geschehnisse auf.
Bei einer Rückholaktion einzelner Kinder eskalierte die Situation. Es entstand Hetze gegenüber den Kindern und den Behördenangestellten, sogar Aufrufe, diese Kinder zu verfolgen, blieben nicht aus. Wie sich daraus die Herings-Bewegung unter Johannes Koski, einem Manager einer finnischen Videogame-Firma, herausbildete und was diese Bewegung ausmacht, beschreibt der folgende Artikel:
- Reinhard Wolff: Bewegung gegen Rechts in Finnland: Heringe eifern Sardinen nach (taz, 31.01.2020)
- Robert Stark: »Heringe« in Finnland schwärmen aus (Neues Deutschland, 05.02.2020)
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