Donnerstag, 9. Juli 2020

Trumps Weg zum US-Präsidenten

Ein Hinweis von Jonas Eisch

Der Artikel „Der Aufstieg der Rechtspopulisten in den USA“ von Heike Buchter erschien am 09.01.2017 auf der Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung. Er thematisiert die gekaperte „Tea-Party“-Bewegung durch Donald Trump und wie er sich mit ihrer Hilfe die Krise zunutzemachte.

Donald Trump – ein Name, der aus heutiger Sicht eigentlich nicht mehr aus den Medien wegzudenken ist und welcher praktisch Tag für Tag in den Nachrichten Schlagzeilen macht. Da ist es schon komisch, zurückzudenken an eine Zeit, in der dieser Name nur in Verbindung mit Immobilienvermarktung und Reality-TV-Shows stand und mit Politik nicht im entferntesten etwas zu tun hatte.

Doch diese Zeit liegt eigentlich noch gar nicht so lange zurück; etwas mehr als fünf Jahre, um genau zu sein, als im Juni 2015 Donald Trump seine Präsidentschaftskandidatur im Blitzlichtgewitter auf der goldenen Rolltreppe seines Trump-Towers in New York verkündete. Was für viele anfangs mehr oder weniger als „PR-Gag“ gesehen wurde, entpuppte sich mit der Zeit als raffinierter und ernstzunehmender Wahlkampf um das Amt des US-Präsidenten.

Laut Buchter traf Trump einen Nerv, er sprach der amerikanischen „working class“ aus der Seele. Diese kämpft seit Jahren mit schrumpfendem Einkommen, trüben Zukunftsaussichten und der Angst vor dem Verlust ihres Jobs durch illegale Immigranten. An oberster Stelle seiner Versprechen: eine Grenzmauer zu Mexiko.

Trump hat sich zu ihrem Sprachrohr gemacht und ihnen aus der Seele gesprochen. Ihr angestauter Frust bekam einen Vertreter. Viele sehnten sich nach Verbesserungen, sei es finanziell oder in ihrem Umfeld. Gerade das spiegelte sich letztendlich auch im Wahlergebnis wieder. Die Regionen, in denen Trump mit überwältigender Mehrheit gewann, sind die Regionen in denen Drogenmissbrauch epidemisch ist, Depressionen und Armut weitverbreitet sind und die Selbstmordraten ständig anstiegen.

Die Krise dieser Menschen machte sich Trump zunutze. Endlich sprach sie jemand an. Und dieser jemand ist auch noch jemand weit entfernt vom politischen „Geplänkel“, welches viele Menschen satt hatten. Trump war anders, er war nicht perfekt, leistete sich einen Fauxpas nach dem anderen. Genau das machte ihn für seine Wähler zum lang ersehnten Helden. Diese selbsternannten „Patrioten“ fanden endlich den Anführer ihrer „Tea-Party“-Bewegung. Angelehnt an die „Boston Tea-Party“ von 1773, in welcher einst die amerikanischen Rebellen der englischen Kolonialmacht die Steuern und Gefolgschaft verweigerten, so die Autorin.

Zum Ende zieht Buchter den Schluss, dass gerade Trumps nicht durchgängige konservative Ideologie ihm dabei half, mit seinen Versprechen eine weit breitere Basis von Unterstützern anzuziehen, als es die „Tea-Party“ je konnte. Er „kaperte“ die Bewegung förmlich und idealisierte sie. Der stets mit seinen Erfolgen prahlende Donald Trump hat damit einen weiteren Erfolg aufzuweisen, eine breite, mehrheitsfähige, rechtspopulistische Bewegung in den USA.

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