Samstag, 16. Mai 2020

Marine Le Pen und die Corona-Krise

Ein Hinweis von Susanne Heller

In Frankreich versucht die Parteivorsitzende des Rassemblement National, Marine Le Pen, die Auswirkungen der Corona-Krise zu ihrem Vorteil zu nutzen. Der am 13. Mai 2020 in der Süddeutschen Zeitung erschienene Artikel von Nadja Pantel mit dem Titel „Wie Le Pen die Wut der Bürger nutzt“ beschreibt sehr gut, wie sie Zuwanderer, Europa und Präsident Macron für die Krise verantwortlich macht.

Le Pens zentrale Thesen lauteten stets: „Ausländer sind schuld. Die Regierung verachtet das Volk. Die Europäische Union schadet dem Land“. Diese hat sie nun ganz einfach auf diese Krisensituation übertragen, indem sie den politischen Diskurs verschiebt und die Aufmerksamkeit auf etwaige Regelverstöße von Migranten gegen die Ausgangssperre lenkt. Wie wir in den Vorträgen bereits gehört haben, ist dies typisch für rechtspopulistische, beziehungsweise in diesem Fall teilweise rechtsextreme Parteien.

Außerdem wird in dem Artikel sehr gut beschrieben, wie Le Pen die Fehler Macrons und die innereuropäischen Konflikte zu ihrem Vorteil nutzt. Sie stellt sich als Führsprecherin der französischen Bürger dar, die stark unter Arbeitslosigkeit und Zukunftsängsten aufgrund der Corona-Krise leiden. Im Gegensatz dazu wird das Krisenmanagement Macrons von der Bevölkerung mittlerweile sehr negativ bewertet.

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