Samstag, 23. Mai 2020

Warum gibt es in Portugal keine erfolgreiche rechtspopulistische Partei?

Ein Hinweis von Luis Hönninger

Portugal galt noch vor wenigen Jahren als eines der Sorgenkinder der EU und wurde oftmals in einem Satz mit Griechenland und anderen Krisenländern genannt. Warum ist im Land „der Seefahrer und Entdecker“ kein Anstieg rechtspopulistischer Parteien zu beobachten?

Bisher scheint es, als würde Portugal genau diesen Weg weitergehen, denn die regierenden Sozialisten wurden 2019 um ihren linken Ministerpräsidenten António Costa wiedergewählt. Die neue nationalistische Gruppierung ‚Chega‘ (Deutsch: „Es reicht“) kommt nach den Wahlen auf nur einen Sitz im Parlament.

Dabei wäre es doch utopisch, zu denken, dass in Portugal keine rechtspopulistische Wählerschaft existiert, wenn es in den letzten Jahren in so vielen Staaten weltweit zu einem regelrechten Boom rechtspopulistischer Parteien kam. Wo sind diese Wähler? Nimmt die über 40 Jahre (ca. 1930-1970) andauernde autoritäre Diktatur Einfluss auf die heutige Politik?

In ihrem Buch „Rechtsextremismus in Europa. Länderanalysen, Gegenstrategien und arbeitsmarktorientierte Ausstiegsarbeit“ gehen Ralf Melzer und Sebastian Serafin näher auf mögliche Ursachen des geringen Erfolges rechtsextremer Parteien in Portugal und deren Geschichte ein.

Ein Interview von „Der Spiegel“ mit der Politologin Marina Costa-Lobo vor der Parlamentswahl 2019 in Portugal und ein Artikel im „Handelsblatt“ erläutern außerdem die Besonderheit der aktuellen Regierung des Landes.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen