Donnerstag, 4. April 2019

Das Bild der Frau im Rechtspopulismus - zwischen einer antifeministischen Politik und weiblichen Leitfiguren

Nichts anderes als „Gleichstellungstotalitarismus“. Mit diesem Wort beschreibt Nicole Höchst am 1. März 2018 in einer Rede zum Weltfrauentag die Bemühungen, Benachteiligung von Frauen weiter abzubauen. Der Internationale Frauentag, Weltfrauentag oder auch Frauenkampftag wurde erstmalig am 19. März 1911 im Zuge des Kampfes um Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation der Arbeiterinnen zelebriert. Seit 1921 gilt der 8. März als festes Datum. Im Jahr 1975 wurde er von den Vereinten Nationen als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden benannt und erlangte damit einen offiziellen Status (vgl. LpB).

Folgt man jedoch der Rede von Frau Höchst, besetzen weder zu wenig Frauen Führungspositionen, noch gibt es strukturelle Benachteiligungen, wie etwa eine sogenannte Gender-Gap. Derartige Behauptungen seien wie die Behauptungen von der Existenz des „Yeti! Jeder redet darüber, aber keiner hat sie je gesehen“ (Plenarprotokoll 19/17, S.1387).

Nicole Höchst ist eine deutsche Lehrerin und Politikerin. Sie war Mitglied der Christlich Demokratischen Union (kurz: CDU), bis sie 2013 die Partei verließ und sich der Alternative für Deutschland (kurz: AfD) anschloss. Seit der Bundestagswahl 2017 sitzt sie im Deutschen Bundestag und ist dort unter anderem Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Derzeit lebt sie als alleinerziehende Mutter mit ihren vier Kindern in Speyer (vgl. Wikipedia: Nicole Höchst).

Nicole Höchst ist nur ein Beispiel für eine äußerst widersprüchliche weibliche Akteurin des Rechtspopulismus. Sie ist alleinerziehende Mutter und sie ist eine berufstätige Frau mit Karriereambitionen. Im Zuge dieser Seminararbeit möchte ich aufzeigen, aus welchem Grund sich Frau Höchst als widersprüchlich bezeichnen lässt und von welchem Ideal sie damit abweicht. Das Grundthema lautet hierbei "Bild der Frau im Rechtspopulismus zwischen einer antifeministischen Politik und weiblichen Leitfiguren". Als aktuelles Beispiel möchte ich hierbei die Politik sowie die weiblichen Hauptakteure der AfD heranziehen.

Zunächst werde ich die Entstehungsgeschichte des Antifeminismus bis zu seinem heutigen Auftreten als Antigenderismus erörtern. Anschließend möchte ich auf die Familienpolitik der AfD eingehen und aufzeigen, wo sich hier antifeministische Züge wiederfinden. Darauf folgt eine Analyse der weiblichen Wählerschaft der AfD und deren zentralen Wahlmotiven. In einem letzten Schritt werde ich auf die weiblichen Führungspersönlichkeiten der AfD eingehen und aufzeigen, welchen Wert sie für die Partei haben, aber auch, in welchem Widerspruch sie sich täglich befinden.


Die Entstehungsgeschichte des Antifeminismus

„Frau, erwache! Die Stimme der Vernunft erschallt über unsern Erdball; erkenne deine Rechte!“ (Wachter 2006, S. 55). Dieser berühmte Satz stammt aus dem Nachwort der „Erklärung der Rechte der Frau und der Bürgerin“. Ein Dokument, verfasst von Olympe de Gouge, das sie im September 1791 veröffentlichte. In diesem wehrte sie sich gegen die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen durch die „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789“. Die ursprüngliche Intention, dass Menschenrechte auch Frauenrechte sein sollten, wurde nicht in die Tat umgesetzt. Die Menschenrechte galten, trotz der Zweideutigkeit des Wortes „hommes“ für „Menschen“ und „Männer“, nur für Männer.

Die Französische Revolution 1789 gilt als die Geburtsstunde des modernen Feminismus in Europa und de Gouges Werk als eines der bedeutendsten des Feminismus. In Artikel 1 ihrer Erklärung heißt es „Die Frau wird frei geboren und bleibt dem Manne ebenbürtig in allen Rechten.“ (Wachter 2006, S. 52). Sie forderte die Gemeinschaftlichkeit des Eigentums von Frauen und Männer in der Ehe, den Zugang zu öffentlichen Ämtern und dem staatlichen Bildungswesen sowie ein Wahlrecht für Frauen (vgl. Karsch 2016, S. 27).

Ab dem 19. Jahrhundert entwickelten sich in vielen Ländern Frauenbewegungen. Durch ihre anhaltenden Bestrebungen für die Rechte der Frauen erreichten sie nach und nach einige positive Veränderungen. Dazu zählten die Veränderung des Geschlechterverhältnisses, die Öffnung der Bildungsinstitutionen für Frauen, eine Zunahme der Frauenerwerbsarbeit sowie die politische Organisation von Frauen.

Der Begriff der „Feministinnen“ trat erstmals Mitte der 1880er Jahre auf, indem sich Frauenrechtlerinnen als solche bezeichneten. Es zeigte sich jedoch, dass dieser Begriff nicht von allen weiblichen Aktivistinnen gleichermaßen verwendet wurde. In Deutschland vermieden alle entsprechend aktiven Frauen diese Bezeichnung. Dies war der Tatsache geschuldet, dass der Begriff bereits zu häufig von ihren Gegnern verwendet und im Zuge dessen diffamiert worden war (vgl. Schmincke 2018, S. 30).

Mit der Entstehung des Feminismus bildete sich auch das Gegenbild des Antifeminismus. Der Begriff der „Antifeministen“ wurde erstmals 1902 durch die Frauenrechtlerin Hedwig Dohm bekannt. In ihrer Aufsatzsammlung „Die Antifeministen. Ein Buch der Verteidigung“ machte sie auf die mit der Jahrhundertwende zunehmend auftretenden Stimmen gegen die Errungenschaften der Frauenbewegung aufmerksam. Dohm erkannte:
„Die Frauenfrage in der Gegenwart ist eine akute geworden. Auf der einen Seite werden die Ansprüche immer radikaler, auf der anderen die Abwehr immer energischer“ (Dohm 1902, S. 5).
Debatten um einen vermeintlichen Geburtenrückgang sowie die Möglichkeit des Wahlrechts für Frauen sorgte dafür, dass sich die antifeministischen Stimmen bündelten. Im Jahr 1912 wurde der „Deutsche Bund zur Bekämpfung der Frauenemanzipation“ gegründet. Mitglieder dieser Vereinigung waren sowohl Männer als auch Frauen der adelig-bildungsbürgerlichen Oberschicht. Nach ihrer Vorstellung hing das antifeministische Denken mit weiteren Ideologien zusammen. Sie argumentierten hierbei mit deutschnationalen, völkisch-rassistischen, aber auch antisemitischen Vorstellungen. Diese Argumentation galt allein dem Zweck, die ungleiche Geschlechteraufteilung – der Platz des Mannes ist im Staat, der der Frau in der Familie – erneut einzuführen. Die Privilegien der Männer wie Berufstätigkeit, Stimmrecht und Bildung sollten ihnen erhalten bleiben.

Die Frauenbewegung galt als eine „nationale Gefahr“, eine Gefährdung für die Familie (vgl. Karsch 2016, S. 79). Die zentrale Motivation des Bundes entfiel mit der Einführung des Frauenwahlrechts 1919. Der Bund löste sich als solcher auf und ging in der völkischen Bewegung der Weimarer Republik auf (vgl. Schmincke 2018, S. 30 ff.).

Die Frauenbewegung endete mit der Zeit des Nationalsozialismus. Ihre Aktivistinnen entschieden sich entweder für einen Eintritt in die Frauenorganisation der Nationalsozialisten, „NS- Frauenschaft“, oder sie verschwanden und flüchteten ins Exil. Eine neue Bewegung formierte sich ab dem Jahr 1968 durch Studentinnen. Zunächst die Politisierung der Frage der Kinderbetreuung, später der Protest gegen den Abtreibungsparagraphen 218 bildeten eine breite Basis für die feministische Bewegung ab den 1970er Jahren.

Während die sogenannte „zweite Frauenbewegung“ systematisch dokumentiert wurde, blieb eine Dokumentation für den Antifeminismus in der Bundesrepublik aus. Nachweislich zeigten sich jedoch starke antifeministische Reaktionen im „Jahr der Frau“ 1975. Insbesonders auch durch das Erscheinen von Alice Schwarzers Werk „Der kleine Unterschied und seine großen Folgen“ rückten Frauenthemen in den Fokus der Öffentlichkeit. Diese bewirkten auch starke antifeministische Reaktionen (vgl. Schmincke 2018, S. 31).

In ihrem Werk „Backlash. The Undeclared War Against American Women“ stellt Susan Faludi die These auf, die 1980er Jahre seien Jahre des Widerstandes gegen den Antifeminismus. Nach der Argumentation der Gegnerinnen bedeute der Feminismus beziehungsweise die Frauenbewegung das Unglück der Frauen und sei verantwortlich für alle anderen gesellschaftlichen Krisenerscheinungen (vgl. Faludi 1993, S. 123ff.).

Faludis Thesen lassen sich teilweise auch auf die Bundesrepublik übertragen. In den 1980er/1990er Jahren formierte sich eine neue antifeministische Gruppierung in Form der so genannten Männerrechtsgruppen. Diese vertreten die Ansicht, Männer seien die Opfer des Feminismus. Beispielsweise seien Jungen die neuen Bildungsverlierer und Väter hätten keinerlei Rechte mehr. Ebenso sei es durch die Bestrebungen nach der Gleichheit der Frau zu einer Ungleichheit der Männer gekommen. Gleichstellungsmaßnahmen und Gender Mainstreaming seien eine staatlich verordnete Umerziehung. Der Begriff „Gender“ wird von ihnen attackiert (vgl. Schmincke 2018, S. 31). 

Das Phänomen des Antigenderismus

Ein Großteil der Argumentation der „Männerrechtsbewegung“ findet sich im sogenannten Antigenderismus wieder. Auch wenn sich der Antigenderismus primär nicht gegen den „Feminismus“, sondern gegen „Gender“ richtet, kann man ihn als die aktuelle Form des Antifeminismus bezeichnen. Seit Mitte der 2000er Jahre, insbesonders seit dem Jahr 2014, wird diese Richtung von verschiedenen Vertreter*innen im Internet sowie Teilen der Medien verbreitet.

Als Vertreter*innen agieren hierbei unterschiedliche Akteur*innen aus unterschiedlichen Spektren. Neben Akteur*innen aus der Männerrechtsbewegung gehören auch christlich-fundamentalistische Gruppierungen, konservative Journalist*innen und rechtspopulistische bis rechtsextreme Parteien und Gruppierungen dazu. Ihre Kampfbegriffe „Gender-Wahnsinn“ und „Gender-Ideologie“ sollen sowohl das Gender Mainstreaming, wie auch die Geschlechterforschung diffamieren. Eine zentrale rhetorische Intention des Antigenderismus ist es, dem Begriff „Gender“ ein schlechtes Ansehen anzuhängen.

Der aus dem Englischen stammende Begriff „gender“ wird seit etwa 20 Jahren in Deutschland verwendet. Er wurde bereits 1968 durch den Psychiater Robert Stoller in die Wissenschaft eingeführt. Dieser bezog sich dabei auf das Konzept der verschiedenen Geschlechterrollen des US-amerikanischen Soziologen Talcott Parsons. Stoller unterschied das biologische Geschlecht, „sex“, vom sozialen Geschlecht: „gender“.

Der Begriff „sex“ definiert sich nach XX- und XY-Chromosomen, Hormonen und anatomischen Strukturen. Hinter dem Begriff „gender“ verbirgt sich die Annahme, geschlechtliche Identitäten wie auch Bilder und Normen zur Weiblichkeit und Männlichkeit seien stark sozial geprägt. Dies bedeutet soziale Folgen für Individuen abhängig davon, mit welchen hierarchischen Positionen, Vor- und Nachteilen die Zuordnung zu einer Gruppe verbunden ist (vgl. Karsch 2016, S. 174ff.).

Dementsprechend kann der Ausdruck „gender“ auch dafür verwendet werden, dass gesellschaftliche Vorstellungen zu Geschlecht flexibler und offener geworden sind. Eine solche Vorstellung stimmt nicht mit der des Antigenderismus überein. Man könnte dessen Vorstellungen als antimodern und traditionell bezeichnen, in denen klare Geschlechterrollen und Schranken vorliegen. Männer gelten als starke Kämpfer, entschlossene Ernährer, Denker und Lenker. Frauen haben die Rolle der sanften, einfühlsamen Mutter, der Bewahrerin und Hüterin der Familie, des Volkes und der Kultur inne.

Die Ehe sowie die Vater-Mutter-Kind-Familie gelten gleichermaßen als Keimzelle für eine biologistische oder kulturalistische Volksgemeinschaft, das vermeintlich christliche Weltbild sowie Vorstellungen über Anstand und Ordnung. Aus diesem Grund lehnt der Antigenderismus jegliche Sexualität außerhalb von Ehe und Reproduktion ab. Ihr wird weder eine Daseinsberechtigung zugesprochen, noch soll sie als „normal“ gelten (vgl. Zick/Küpper 2015, S. 78ff.).

Die Anhänger des Antigenderismus stützen ihre Vorstellungen hierbei auf zwei Argumentationsstränge: den antietatistischen und den antiwissenschaftlichen. Der erstgenannte beruht auf der Annahme, Gender Mainstreaming sei eine staatlich verordnete kollektive Gehirnwäsche. Diese wird wahlweise von der EU oder von Lobbyistengruppen in Umlauf gebracht. Nach dem zweiten Argumentationsstrang wird Gender Studies unterstellt, dass sie unwissenschaftlich seien. Durch sie würden Ideologien produziert werden, was eine unrechtmäßige Verschwendung der Steuergelder bedeute (vgl. Hark/Villa 2015, S. 20ff.). 

Die „zwei Wellen“ des Antigenderismus

Die Forschungen von Juliane Lang und Ulrich Peters haben herausgefunden, dass sich der Antigenderismus in Deutschland in zwei Wellen entwickelt hat. Die erste Welle entstand im Jahr 2006. Ursache dafür war ein Artikel der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, in dem Gender Mainstreaming als „politische Geschlechtsumwandlung“ diffamiert wurde. Auf diesen Beitrag folgten ähnliche Artikel. Insbesonders die neurechte Wochenzeitung „Junge Freiheit“ veröffentlichte zahlreiche Artikel zu diesem Thema.

Im Jahr 2014 wurde die zweite Welle in Gang gesetzt. Die Thematisierung und Akzeptanz sexueller Vielfalt in der Sexualerziehung sorgte für eine Reihe von Protesten. Teil davon war auch die Internethetze gegen das Buch „Handbuch Sexualpädagogik der Vielfalt“ sowie gegen seine Autor*innen durch rechtspopulistische Akteure.

Durch das Vorhaben in verschiedenen Bundesländern, sexuelle Vielfalt in Bildungsplänen sowie in Richtlinien zur Sexualerziehung zu verankern, kam es bereits 2013/2014 zu einer Petition gegen den Bildungsplan von Baden-Württemberg. Diese erhielt Unterstützung durch zwei neu formierte Gruppen. Unter ihrer Leitvokabel „Frühsexualisierung“ sprach sich die Initiative „Besorgte Eltern“ klar gegen eine Sexualerziehung in der Schule aus. Ebenso die Initiative „Demo für alle“. Sie formierte sich nach dem Vorbild der französischen Protestbewegung „Manif pour tous“, die seit 2012/2013 gegen die Einführung der „Ehe für alle“ protestierte.

Gemäß ihrem Wahlspruch „Ehe und Familie vor! Stoppt Gender-Ideologie und Sexualisierung unserer Kinder!“ macht das Aktionsbündnis seit 2014 mittels Kampagnen, Petitionen, Demonstrationen und gezielter Einflussnahme auf Politiker auf sich aufmerksam. Ihr Anliegen richtet sich, neben dem Vorgehen gegen Sexualerziehung, auch gegen die Gleichstellung von homosexuellen mit heterosexuellen Partnerschaften (vgl. Hark/Villa 2015, S. S. 93ff.). 

Die AfD als Vertreter des Antigenderismus im Parlament

Seit dem Einzug der AfD in das Europaparlament sowie in Landesparlamente und den deutschen Bundestag sind die Anliegen des neuen Antifeminismus auch parlamentarisch vertreten. Die AfD wurde am 6. Februar 2013 gegründet. Ursache für ihre Gründung war die Kritik am Euro sowie den Rettungspaketen zugunsten finanzwirtschaftlich schwächelnder Mitgliedsstaaten.

Die AfD bezeichnete sich bewusst nicht als „Partei“, sondern als „Alternative“. Eine Alternative gegenüber den "Altparteien", die eine Abwendung von der Euro- sowie der Staatsschuldenkrise ablehnten. Als Gesichter dieser Gruppierung fungierte ein Professorenzirkel um den Hamburger Volkswirtschaftler Bernd Lucke.

Zur Zeit der Gründung sowie den ersten beiden Konsolidierungsjahren war das Währungsthema vorherrschend. Allerdings existierte seit ihrer Gründung auch eine nationalkonservative Strömung innerhalb der AfD. Deren Themen waren Fragen der gesellschaftlichen Moral, Recht und Ordnung sowie die Zuwanderung. Beide Strömungen innerhalb der Partei sorgten für eine interne Spannung, aber auch für eine programmpolitische Doppelnatur. Diese Doppelnatur sorgte dafür, dass die AfD zu einer populistischen Protestalternative wurde, die für unterschiedliche Wählergruppen attraktiv war.

Die ersten Erfolge der AfD zeigten sich bei der Europawahl 2014, als sie mit 7,1 Prozent und sieben Abgeordneten in das Parlament einzog. Im gleichen Jahr erreichte die AfD auf regionaler Ebene weitere Erfolge: bei den Landtagswahlen kam sie in Brandenburg auf 12,2 Prozent, in Sachsen auf 9,7 Prozent und in Thüringen auf 10,6 Prozent. Ihre Erfolgsserie hielt auch 2015 an. In Hamburg erreichte die AfD 6,0 Prozent und in Bremen 5,5 Prozent.

Es zeigte sich, dass die AfD in Ostdeutschland deutlich höhere Wahlerfolge verzeichnen konnte. Die dort ansässigen Landesverbände zeichneten sich durch eine deutlich rechte Positionierung aus. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass der bis dahin schwelende Richtungsstreit zwischen den beiden Flügeln auf dem Essener Parteitag am 4./5. Juli 2015 eskalierte. Der Vorsitzende Bernd Lucke wurde abgewählt und durch Jörg Meuthen und Frauke Petry ersetzt.

Durch dessen Abgang veränderte sich das Gesicht der Partei. Das neue Führungsduo rückte die Partei ideologisch nach rechts. Auch wenn die Partei durch ihren Führungswechsel einen Tiefschlag erlitten hatte, der größer werdende Andrang an Flüchtlingen verschaffte der Partei 2015 neue Schubkraft. Bei den Landtagswahlen 2016 erreichte die AfD 15,1 Prozent in Baden-Württemberg, 14,2 Prozent in Berlin und 20,8 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern.

In ihrem Ende April/Anfang Mai verabschiedeten Grundsatzprogramm zeigte sich eine zunehmende verbale Radikalisierung sowie ein dem Führungsduo entsprechender Rechtsschwenk. In der Thematik offenbaren sich die „vier traditionellen Weltanschauungskerne des Rechtspopulismus“ (Holtmann 2018, S. 85):

Das „Volk“ wird als eine ethnisch und kulturell homogene Volksgemeinschaft verstanden. Die Wirtschafts-, Finanz- Sozial- und Arbeitsmarktpolitik ist vorrangig auf die eigenen Interessen ausgerichtet. Die direkte Demokratie soll aufgewertet werden. Die politische Elite wird moralisch abgewertet. Ferner zeigt sich ein deutliches migrationskritisches Protestmotiv. Besagte Thematik hielt sich auch im Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2017 (vgl. Holtmann 2018, S. 82ff.). 

Die Frauen-, Geschlechter- und Familienpolitik der AfD

Wirft man einen genaueren Blick auf die Frauen-, Geschlechter- und Familienpolitik der AfD, zeigen sich antifeministische, rassistische, sexistische und völkisch-nationale Elemente, die sich im Rechtspopulismus wiederfinden. Die Familienpolitik orientiert sich am Bild der traditionellen Familie aus Vater, Mutter und Kindern (vgl. AfD-Grundsatzprogramm 2016, S. 80). Die Ehe und die Familie gelten als „Keimzellen der bürgerlichen Gesellschaft“ (AfD-Grundsatzprogramm 2016, S. 78). Diese sieht die AfD aufgrund der „demographischen Fehlentwicklung“ (AfD-Grundsatzprogramm 2016, S. 81) in Gefahr.

Ursache dafür ist die niedrige Geburtenrate gepaart mit einer „volkswirtschaftlich nicht tragfähige[n] und konfliktträchtige[n] Masseneinwanderung“ (AfD-Grundsatzprogramm 2016, S. 81). Aus diesem Grund propagiert die AfD in ihrem Wahlprogramm 2017 eine „Willkommenskultur für Kinder“ (AfD-Wahlprogramm 2017, S. 36). Diese hat die Aufgabe, die Interessen von in Deutschland geborenen Kindern gegen die Aufnahme und Versorgung von Menschen auf der Flucht auszuspielen. Die AfD betreibt demnach eine aktive innerstaatliche Bevölkerungspolitik, die dem „Erhalt des eigenen Staatsvolks“ (AfD-Wahlprogramm 2017, S. 37) dient und der „Überfremdung“ entgegenwirken soll (vgl. Glaser/Hellwig/Rafael/Rahner/Riebe/Spiecker 2018, S. 28).

In Bezug auf die Rolle der Frau zeigt sich, dass sich die Vorstellung der AfD mit der des Antigenderismus deckt. In ihrem Grundsatzprogramm von 2016 zeigt sich, dass sie einen „falsch verstanden Feminismus“ (AfD-Grundsatzprogramm 2016, S. 80) verurteilt. Dieser schätze nur „einseitig Frauen im Erwerbsleben, nicht aber Frauen, die ‚nur‘ Muttter und Hausfrau sind“ (AfD-Grundsatzprogramm 2016, S. 80). Demzufolge sei nur der wirtschaftliche Nutzen entscheidend, was auch der Grund für die kinderlosen Familien sei.

Die AfD verfolgt demgegenüber eine Familienpolitik, in der Frauen Sorge- und Erziehungsarbeit leisten und berufliche Wünsche zurückstellen. In ihrem Wahlprogramm von 2017 beschreibt die AfD „Maßnahmen zur mittelfristigen Erhöhung der Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung“ (AfD-Wahlprogramm 2017, S. 37). Müttern soll „eine Kindspauschale von 25.000 €“ (Glaser/Hellwig/Rafael/Rahner/Riebe/Spicker, S. 28) gezahlt werden, während Väter leer ausgehen.

Allerdings ist diese Maßnahme auf jene Mütter beschränkt, die in "geordneten Verhältnissen" leben. Darunter versteht die AfD ein Mindestalter, eine abgeschlossene Berufsausbildung und ein sicher bestehendes Arbeitsverhältnis des Vaters (vgl. Glaser/Hellwig/Rafael/Rahner/Riebe/Spicker 2018, S. 28).

Die Familienpolitik der Partei richtet sich ebenso gegen die sogenannten „Einelternfamilien“ (AfD-Wahlprogramm 2017, S. 38), die in Deutschland überwiegend aus alleinerziehenden Müttern bestehen. Diese sollen negative Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung haben.

Weitere, überwiegend auf Frauen zugeschnittene Maßnahmen zeigen sich in der geplanten Wiedereinführung des Schuldprinzips bei Ehescheidungen. Sollten Frauen aufgrund von eigenem Verschulden in die Scheidung geraten sein, sollte dieses „schwerwiegende […] Fehlverhalten gegen eheliche Solidarität“ (AfD-Wahlprogramm 2017, S. 38) bestraft werden.

Ebenso spricht sich die AfD für eine Eindämmung der Schwangerschaftsabbrüche aus, was zu einer Einschränkung der körperlichen Selbstbestimmung sowie der Reproduktionsrechte von Frauen führen würde (vgl. AfD-Wahlprogramm 2017, S. 39).

Auch in Bezug auf die Thematisierung von sexueller Vielfalt in der Schule sowie in Fragen rund um das Thema „Gender“ zeigt das AfD-Wahlprogramm deutliche Parallelen zum Antigenderismus. Sie lehnt die Sexualpädagogik der Vielfalt als einen „unzulässigen Eingriff in die Entwicklung unserer Kinder“ (AfD-Wahlprogramm 2017, S. 41) ab. Ebenso die Gender-Forschung, die sie als unwissenschaftlich bezeichnet (vgl. AfD-Wahlprogramm 2017, S. 41). 

Der Antigenderismus im Programm der AfD

Wie bereits aufgezeigt, sind die ideologischen Vorstellungen und Thematiken des Antigenderismus Teil der Programmatik der AfD. Es stellt sich nun die Frage, aus welchem Grund sich eine Etablierung für die Partei auszahlt. Hierfür können drei unterschiedliche Ansatzpunkte ausgemacht werden.

Zunächst muss in diesem Zusammenhang die Gefährdung der kulturellen Hegemonie angesprochen werden. Durch eine zunehmende Liberalisierung der Gesellschaft verlieren die klassischen, konservativen Werte an Bedeutung. Dies stellt eine Bedrohung für all jene dar, die nach diesen Werten leben und durch sie entsprechende Privilegien genießen. Sie müssen um den Verlust ihrer Privilegien sowie ihrer Deutungsmacht fürchten.

Ein weiterer Vorteil des Antifeminismus ist, dass er sich sehr gut für strategische Bündnisse eignet. Anhand neuer Forschungen hat sich gezeigt, dass er unterschiedliche Gruppierungen und Thematiken eint. Für eine rassistische und autoritäre Politik fungiert er offenbar als eine Art „symbolic glue“, vermutlich weitaus besser als stark rechtsextrem motivierte Themen.

Als letzter Grund ist anzuführen, dass der Antifeminismus seinen Protest gegen Gender und sexuelle Vielfalt auch als Mittel dafür nutzt, die Ängste und Verunsicherungen der Bevölkerung deutlich wirksam werden zu lassen. Etwa die Angst vor dem sozialen Wandel ist offenbar Voraussetzung für Ängste hinsichtlich der Frage von Geschlecht und Sexualität. Ebenso können Ängste derer geschürt werden, die sich für eine traditionelle Errichtung der Gesellschaft aussprechen. Es zeigt sich: die aktuelle Form des Antifeminismus vereint in seiner Thematik eine Vielzahl aktueller Problematiken (vgl. von Bargen/ Unmüßig 2018; Schmincke 2018, S. 33).

Die Zusammensetzung der Wählerschaft

Es stellt sich nun die Frage, wie sich die eindeutig antifeministische Programmatik der AfD auf die weibliche Wählerschaft sowie die Wählerschaft im Allgemeinen auswirkt. Vergleicht man die Bundestagswahlen 2013 und 2017, dann stellt man fest, dass sich der Stimmanteil der Wählerinnen verändert hat. Während 2013 der Stimmanteil der weiblichen Wählerinnen noch bei 40 Prozent lag, verringerte sich dieser bei der Wahl 2017 auf 35,7 Prozent. Anhand von Statistiken zeigt sich, dass diese Abnahme mit dem Führungswechsel im Juni 2015 zusammenhängt.

Bei den Landtagswahlen in den Bundesländern Thüringen, Sachsen, Hamburg und Brandenburg war der Frauenanteil bei den Wähler*innen der AfD am höchsten. Alle diese Wahlen fanden vor dem Sturz von Bernd Lucke statt. Mit dem Führungswechsel und der damit verbundenen Radikalisierung sank der prozentuale Anteil weiblicher Wähler*innen. Allerdings erzielte die Partei nach dem Führungswechsel größere Wahlerfolge. Demnach hat die AfD in absoluten Zahlen Frauen als Wählerinnen dazugewonnen (vgl. Der Bundeswahlleiter 2017; Glaser/Hellwig/Rafael/Rahner/Riebe/Spicker 2018, S. 32).

Eine weitere Veränderung ist bezüglich der Wähler*innengruppen festzustellen. Aufgrund der Führungspersönlichkeiten um den Professorenzirkel galt die AfD bei der Bundestagswahl 2013 als „Professorenpartei“. Zu dieser Zeit lag der Anteil der Wähler*innen mit Realschulabschluss, Abitur und Hochschulabschluss jeweils bei 6 Prozent. Der Anteil der Hauptschulabsolvent*innen lag bei 7 Prozent.

Mit dem Führungswechsel bekam die AfD zunehmend den Titel rechtspopulistische bis rechtsextreme Protestpartei verpasst. Dieser Imagewandel sorgte auch für eine Veränderung des Wähler*innen-Profils. Der Stimmanteil der Wähler*innen mit Realschulabschluss, Abitur und Hochschulabschluss blieb nicht mehr nahezu identisch, sondern driftete signifikant auseinander. Bei der Bundestagswahl 2017 waren die stärksten Wähler*innengruppen die mit Hauptschulabschluss (14 Prozent) und mit Mittlerer Reife (17 Prozent). Im Unterschied dazu erhielt die AfD deutlich weniger Stimmen bei den Wähler*innen mit Abitur (11 Prozent) und mit Hochschulabschluss (7 Prozent).

Keine Veränderung ergibt sich dagegen bei der größten Wähler*innengruppe in Bezug auf das Alter und die Herkunft. Sowohl 2013 wie auch 2017 erhielt die AfD die größte Zustimmung bei den 30-59-Jährigen und bei Wähler*innen aus dem Osten. In Bezug auf das Tätigkeitsfeld sind bundesweit die größten Wählergruppen die der Arbeiter*innen und Arbeitslosen. Aber auch unter Beamt*innen, Angestellten und Selbstständigen erhält die AfD 10 bis 12 Prozent Zustimmung (vgl. Al-Serori 2017).

Derzeit ist die AfD in allen 16 Landesparlamenten vertreten. Alle Wahlen haben gemeinsam, dass prozentual mehr Männer als Frauen für die Partei gestimmt haben. Bei der Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg erreichte die AfD 15,1 Prozent der Stimmen. Der Frauenanteil am Wahlergebnis betrug damals 39,7 Prozent (vgl. Baden-Württemberg Statistisches Landesamt 2017). Den bisher höchsten Frauenanteil erzielte die AfD bei der Landtagswahl in Thüringen 2014 mit 42,5 Prozent (vgl. Der Landeswahlleiter 2014). Anhand dieser Zahlen zeigt sich, dass es bezüglich des Geschlechterverhältnisses im Stimmanteil in Ost- und Westdeutschland keine bedeutenden Unterschiede gibt. Die AfD wird überwiegend von Männern gewählt.

Wahlgründe für die weiblichen AfD-Wählerinnen

Durch ihre klare Antihaltung gegenüber dem bisherigen politischen System mit der klaren Aussage, es müsse endlich „Schluss sein“, und den Aufrufen an die „schweigende Mehrheit“, sich zu erheben und zu protestieren, ist die AfD, wie auch andere rechtspopulistische Parteien, insbesonders für verunsicherte, wütende Männer attraktiv.

Diese Aussage des Politikwissenschaftlers Lars Geiges entspricht auch den Untersuchungen des Bewegungsforschers Dieter Rucht. Er fand heraus, dass sowohl bei der AfD wie auch bei den „Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (kurz: Pegida) der Gedanke des „Widerstandes“ eine wesentliche Bedeutung besitzt und aus diesem Grund insbesonders Männer anspricht (vgl. Greven 2016).

Logischerweise stellt sich nun die Frage, aus welchen Gründen weibliche Wählerinnen die AfD wählen. Wie bereits erwähnt, erhält die AfD seit dem Führungswechsel 2015 in ganzen Zahlen mehr weibliche Stimmen. Ein möglicher Wahlgrund könnte der Protest gegen die etablierten Parteien sein. Dies trifft auch auf 60 Prozent der weiblichen Wählerinnen zu. Am Wahltag zur Bundestagswahl 2017 gaben 60 Prozent von ihnen an, die AfD aus Protest und Enttäuschung über die etablierten Parteien gewählt zu haben.

Allerdings gaben auch 31 Prozent der Befragten an, die AfD aufgrund ihrer politischen Überzeugung gewählt zu haben. Dies zeigt eine inhaltliche Radikalisierung der Wählerinnen. Themen der Inneren Sicherheit in Verbindung mit dem Islam, Geflüchteten und der deutschen Identität haben zum Wahlerfolg der AfD erheblich beigetragen. Umfrageergebnissen zufolge sorgen sich 95 Prozent der Wähler*innen um „den Verlust der deutschen Kultur“, 92 Prozent, „dass der Einfluss des Islam in Deutschland stark wird“, und 91 Prozent, „dass die Kriminalität künftig massiv zunimmt".

Ferner geben 99 Prozent der AfD-Wählerinnen an: „Ich finde es gut, dass die AfD den Einfluss des Islam in Deutschland verringern will“. Ebenso befürworten 96 Prozent die Aussage: „Ich finde es gut, dass die AfD den Zuzug von Flüchtlingen stärker begrenzen will“ (vgl. Tagesschau: Wahlen 2017). Demnach kann die AfD nicht als reine Protestpartei bezeichnet werden. Sie erhält ebenso Zustimmung aufgrund von inhaltlicher Überzeugung.

Vor dem Hintergrund der Einstellungsforschung hat sich bereits seit mehreren Jahren gezeigt, dass Frauen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (kurz: GMF) ebenso zustimmen wie Männer. In den vergangenen Jahren neigen sie sogar noch eher zu „Fremdenfeindlichkeit“, Rassismus und Islamfeindlichkeit wie Männer (vgl. Küpper/Zick 2011, S. 187ff.) Ebenso stimmen mehr Frauen als Männer den Vorrechten für Etablierte zu, wie das letzte Erhebungsjahr 2016 ergeben hat. Diese Einforderung der Vorrechte hängt eng zusammen mit Fremdenfeindlichkeit, Abwertung von Asylsuchenden, Rassismus und der Zustimmung zu islamfeindlichen Meinungen. Ebenso stimmen Frauen den „neurechten Einstellungen“ stärker zu (vgl. Zick/Krause/Küpper 2016, S. 143ff.).

Diese Tendenz der Frauen macht sich die AfD zunutze. Indem sie geschlechterpolitische Fragestellungen und feministische Forderungen instrumentalisiert, mobilisiert sie sowohl Frauen wie auch Männer. Unter dem Slogan „Gewalt gegen unsere Frauen und Kinder“ hat sie ein Mobilisierungsthema gefunden, das sich in der gesamten Bundesrepublik als höchst wirksam erweist. Hierbei kommt es ihr zugute, dass Gewaltverbrechen, die in Verbindung mit Ausländern stehen, besondere mediale Beachtung finden. Durch öffentliche Auftritte von AfD-Mitgliedern und Sympathisanten etwa bei Veranstaltungen wie „Mütter gegen Gewalt“ (Bottrop/Duisburg) erhofft sich die Partei eine möglichst große Anschlussfähigkeit innerhalb der Gesellschaft (vgl. Keßel 2018).

Diese Anschlussfähigkeit versucht die AfD mittels einer, auf der strategischen Verknüpfung von Rassismus und Sexismus basierenden, Argumentation zu erreichen. Wie bereits erwähnt, werden hierfür teilweise feministische Argumentationsstränge instrumentalisiert. Das zentrale Feindbild des „übergriffigen Fremden“ wird immer wieder in Debatten um Asyl und Flucht eingebracht. Hierdurch wird der Fokus stets auf jene Gewaltverbrechen gelegt, die durch Menschen mit einem Migrationshintergrund verübt wurden.

Entsprechende Verbrechen durch Personen mit deutscher Abstammung verschwinden so aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit. Mittels dieser Strategie gelingt es, antiislamische Argumentationsweisen salonfähig zu machen. Weitere argumentative Möglichkeiten verbergen sich hinter dem Stereotyp der (sexuell) unterdrückten muslimischen Frau. Zunächst einmal bietet es die Möglichkeit, „unsere Kultur“ als fortschrittlich und selbstbestimmt darzustellen. Ferner wird der Figur der muslimischen Frau eine generelle „Gebärfreudigkeit“ unterstellt. Somit wird sie zu einer demographischen und bevölkerungspolitischen Gefahr. Indem man diese Annahme mit völkisch-rassistischen Protesten sowie verschwörungsideologischen Vorstellungen verbindet, lässt sich eine Angst vor einem bereits bestehenden oder möglicherweise kommenden „Bevölkerungsaustausch“ beschwören (vgl. Amadeu Antonio Stiftung 2016).

Ebenso wird in Debatten um Geflüchtete immer wieder die Befürchtung geäußert, dass „die mühsam erkämpfte Gleichberechtigung der Frauen“ durch die „Islamisierung“ „wieder aufgegeben wird“ (vgl. Hähnig 2017). In Verbindung damit wird auch immer wieder auf die Bedrohung der Homosexuellen aufmerksam gemacht. Dementsprechend gibt sich die AfD als „einzige echte Schutzmacht für Schwule und Lesben in Deutschland“ (Kölnische Rundschau 2017). Es zeigt sich also, dass die AfD inhaltlich nicht nur Männer, sondern auch Frauen überzeugen kann. 

Die Rolle der Frauen innerhalb der AfD

Es stellt sich nun die Frage, welche Rolle Frauen innerhalb der Partei zukommt. In der Doppelspitze der AfD sitzt mit Alice Weidel eine Frau. Das vermittelt den Anschein, dass in der AfD ein ausgewogenes Männer- und Frauenverhältnis hinsichtlich der Anzahl der Mitglieder sowie der Machtverhältnisse besteht. Es zeigt sich jedoch, dass dieses Bild angesichts der tatsächlichen Ämterbesetzung sowie der Verteilung der Frauen auf die Flügel der Parteien nur teilweise Bestand hat. Zunächst einmal ist in diesem Zusammenhang die tatsächliche Präsenz von Frauen in Parlamenten und hohen Parteiämtern zu betrachten. Wirft man nämlich hier einen genaueren Blick darauf, zeigt sich, dass derzeit eine deutliche Dominanz der Männer vorliegt.

In jedem Landesparlament der 16 Landesparlamente, in denen die AfD vertreten ist, sind deutlich weniger Frauen Mandatsträgerinnen. Seit der Wahl 2016 sitzen im Landtag von Baden-Württemberg 20 AfD-Abgeordnete. Hiervon sind zwei weiblich (vgl. AfD Baden-Württemberg). In Berlin sind ebenso nur zwei der 22 Abgeordneten Frauen (vgl. AfD Berlin). Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Zusammensetzung der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag. Von derzeit 92 Abgeordneten sind, nach dem Ausstieg von Frauke Petry im Jahr 2017, nur 10 weiblich (vgl. AfD Bundestag). Es bleibt festzuhalten, dass der Frauenanteil der AfD-Fraktionen sowohl in den Landesparlamenten wie auch im Deutschen Bundestag unter dem jeweiligen Parlamentsdurchschnitt liegt (vgl. Glaser/Hellwig/Rafael/Rahner/Riebe/Spicker 2018, S. 31).

Eine derartige Gender-Gap spiegelt sich auch in den Mitgliederzahlen sowie in den Vorständen der AfD wider. Nach eigenen Angaben aus dem Jahr 2016 verfügt die Partei über 16 Prozent weibliche Mitglieder. Die AfD ist demzufolge die mit Abstand am stärksten von Männern dominierte Partei. Um einen Vergleich anzuführen: die CSU in Bayern hat 20,3 Prozent, die SPD ca. 32 Prozent weibliche Mitglieder (vgl. Greyer 2017). Im aktuellen 13-köpfigen Bundesvorstand der AfD befinden sich mit Alice Weidel und Beatrix von Storch nur zwei Frauen in der Rolle der Beisitzerin.

Das Amt des Bundessprechers sowie seiner Stellvertreter wurde seit dem Austritt von Frauke Petry nicht erneut durch eine Frau besetzt, sondern ist seit diesem Zeitpunkt ausschließlich Männern vorbehalten. Es zeigt sich also, dass der prozentuale Anteil an weiblichen Wählerinnen von ca. 33-42 Prozent deutlich über dem Anteil an weiblichen Mitgliedern sowie Führungspersönlichkeiten liegt (vgl. AfD Bundestag).

Doch die verbliebenen beiden Bundestagsabgeordneten Weidel und von Storch sowie sämtliche andere weibliche Mitglieder sind unabdingbar für die AfD. Hierfür gibt es eine Reihe von Gründen. Zunächst einmal möchte die AfD nicht als rechte Partei von gestern gelten. Als eine Partei, die nur von Männern repräsentiert wird und auf der großen Bühne der Politik keine relevante Rolle spielt. Sie möchte vielmehr eine moderne Partei sein, die insbesonders auch für Frauen offen ist. Um ein solches Bild vermitteln zu können, müssen natürlich auch weibliche Personen in den Landtags- und Bundestagsfraktionen vertreten sein.

Frauen in Parteiämtern sind demzufolge unabdingbar für einen Imagewandel der Partei. Wie bereits aufgezeigt, befinden sich diese Frauen jedoch nach wie vor stark in der Unterzahl. Dementsprechend haben jene, die bereits aktiv am Parteileben teilnehmen, eine Vorbildfunktion für andere. Sie zeigen, dass die AfD durchaus eine Partei ist, in der sich bereits Frauen engagieren. Dies stellt ein wichtiges Signal nach außen dar, um weitere Frauen zu einer aktiven Teilnahme zu bewegen. (vgl. Schroeder/Weßels/Neusser/Berzel 2017, S. 13).

Ein weiterer Grund für die Unabdingbarkeit weiblicher Mitglieder ist die Tatsache, dass durch diese die Programmatik der Partei anders transportiert wird. Ein gutes Beispiel hierfür ist die aktive Teilnahme von Beatrix von Storch beim sogenannten „Marsch für das Leben“ in Berlin. In ihrer damaligen Rolle als Europaparlamentsabgeordnete trug sie 2014 das Fronttransparent. Im darauffolgenden Jahr war sie eine jener Personen, die den Marsch anführten. Der „Marsch für das Leben“ richtet sich unter anderem gegen Schwangerschaftsabbrüche. Eine Thematik, die sich auch im AfD-Grundsatzprogramm sowie dem Programm zur Bundestagswahl wiederfindet.

Durch ihre Teilnahme zeigte Frau von Storch offen ihre Unterstützung für eine Einschränkung der körperlichen Selbstbestimmung und Reproduktionsrechte von Frauen. Ihr öffentliches Bekenntnis zu einem Thema, das sich eindeutig gegen die Rechte von Frauen richtet, trägt sicherlich dazu bei, dass mehr Frauen sich dieser Haltung anschließen: „wenn sogar eine Frau sowas sagt“.

Darunter fällt sicherlich auch die Äußerung von Alice Weidel im Rahmen der #metoo-Debatten. Die Debatte über Ungleichbehandlung und Belästigung von Frauen wird von ihr mit den Worten „Ich glaube, dass dieses Land wichtigere Probleme hat als irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen minoren Sexismus-Debatten“ (vgl. Berliner Morgenpost 2017) als unwichtig abgetan. Hätten Männer sich auf die Art und Weise von Frau von Storch engagiert oder sich wie Frau Weidel geäußert, wären vermutlich viele Frauen abgeschreckt gewesen (vgl. Glaser/Hellwig/Rafael/Rahner/Spicker 2018, S. 29). Dieses Phänomen zeigt sich auch in Bezug auf aggressive und rassistische Äußerungen.

Anhand von Studien hat sich gezeigt, dass Frauen jeglicher Art von Organisationen abgeneigt sind, die mit Gewalt assoziiert werden. Frauke Petry erregte öffentliches Aufsehen, als sie einen Schießbefehl gegen Flüchtlinge forderte. Gleichzeitig erscheint sie in der Öffentlichkeit oft etwas unsicher. So als ob sie trotz ihrer vier Kinder noch ein kleines Mädchen sei. Sie verkörpert dementsprechend zwei unterschiedliche Rollen. Die der aggressiven Kämpferin und die des unsicheren kleinen Mädchens.

Doch anstatt, dass sie aufgrund dieser Gegensätze abschreckend wirkt, kommen ihr hier zwei Geschlechterklischees zugute. Zum einen wird von Frauen ohnehin erwartet, dass sie im Alltag, im Beruf und in der Familie verschiedene Rollen einnehmen. Dementsprechend sind die beiden unterschiedlichen Rollen von Frau Petry schlicht eine weibliche Eigenschaft. Das zweite Geschlechterklischee beruht auf der Tatsache, dass Frauen generell als Gewalt abgeneigter gelten. Trotz ihrer aggressiven Äußerung wird mit Frauke Petry also nicht Gewalt assoziiert. Dementsprechend wirkt sie auch nicht abstoßend auf weibliche Wählerinnen (vgl. Hensel 2017).

Ein weiterer Vorteil zeigt sich in der Debatte um Geflüchtete. Frauen können hierbei Ängste, etwa vor den „übergriffigen Fremden“, besser schüren als Männer. Auf einem Wahlplakat der AfD präsentiert sich Frauke Petry mit ihrem neugeborenen Kind auf dem Arm. Darunter sind die Worte „Und was ist ihr Grund für Deutschland zu kämpfen?“ zu lesen. Sie, als die besorgte Mutter, hat Angst um ihr Kind im heutigen Deutschland. Laut ihr sei Deutschland früher ein Land „ohne islamischen Terror und explodierende Gewalt“ gewesen. Zu dieser Zeit hätte man sich nicht vorstellen können, „dass Frauen und Mädchen sexuell belästigt und vergewaltigt“ werden. Auch Alice Weidel spricht oft von der Figur der „verängstigten Bäckerin“ oder der „Kassierin“. Beide eint die Tatsache, dass sie sich nachts nicht mehr alleine auf der Straße bewegen können aus Angst vor Gewalt und sexuellen Übergriffen (vgl. Hensel 2017).

Durch ihre Lebensweise als öffentlich bekennende lesbisch lebende Frau erweist sich Alice Weidel ein weiteres Mal besonders wertvoll für die AfD. Einige AfD-Mitglieder haben durch ihre homophoben und trans*feindlichen Äußerungen den Eindruck erweckt, die Partei sei dieser Bevölkerungsgruppe nicht wohlgesonnen. Ein Beispiel hierfür ist die Äußerung von Andreas Gehlmann vor dem Landtag in Sachsen-Anhalt mit seiner Forderung nach Gefängnisstrafen für Homosexualität. Ebenso die Unterstellung von Nicole Höchst, dass es unter homosexuellen Männern mehr Pädophile gebe und ihnen damit kein Adoptionsrecht zugesprochen werden könne.

Dem steht entgegen, dass sich Parteimitglieder offen zu ihrer Homosexualität und Transsexualität äußern. Insbesonders sie leugnen die Homosexuellenfeindlichkeit innerhalb der Partei und verstehen sich als Sprachrohr der Homosexuellen. In diesem Zusammenhang mag es kein Zufall sein, dass sich genau Frau Weidel zu der Einführung der „Ehe für alle“ geäußert hat und deren Bedeutung angesichts der drohenden Überfremdung als unwichtig abtut: „Ehe für alle, während das Land islamisiert wird.“. Eine solche Haltung kann nur von denen vertreten werden, die selbst in homosexuellen und trans*sexuellen Lebenspartnerschaften leben. Anderen würde Feindlichkeit unterstellt werden (vgl. Denkler 2016).

Es zeigt sich also, dass Frauen trotz ihrer Minderheit eine entscheidende Rolle für den Erfolg der AfD spielen. Ob es nun Geschlechterklischees sind oder ob es ihre weibliche Überzeugungskraft ist, sie haben einen großen Anteil daran, dass die AfD nicht als unmoderne rechte Partei in der Versenkung verschwindet.


Fazit

Die Entstehung des europäischen Feminismus zur Zeit der französischen Revolution bewirkte auch die Entstehung des Antifeminismus. Dieser hat sich mit den Jahren weiterentwickelt zu seiner aktuellen Form: dem Antigenderismus. Der Eintritt der AfD in Parlamente auf Landes-, Bundes- und Europaebene hat dazu geführt, dass die Themen des Antigenderismus nun auch parlamentarisch vertreten werden.

Die Gefahr hierbei ist, dass die AfD zwar offen wegen ihrer rassitsichen und islamfeindlichen Äußerungen kritisiert wird, weniger aber wegen ihrer antifeministischen Äußerungen. Vielmehr erscheint es so, als würden einige der etablierten Parteien gewisse Ansichten teilen. Beispielsweise lehnt die CSU ebenso die „Frühsexualisierung“ und die FDP ebenso die Frauenquote ab (vgl. Oestreich 2017).

Damit hat die Partei die Möglichkeit, ihre völkischen Weltansichten in scheinbar harmloser Familien-, Frauen- und Gleichstellungspolitik zu tarnen. Sie wird nicht verurteilt, sie bekommt nur den Stempel konservativ aufgedrückt. Hier offenbart sich das Versagen der etablierten Parteien. Sie versäumen es, die AfD für ihre antifeministischen Ansichten zu kritisieren, und lassen damit zu, dass bezüglich dieser Thematik die „Grenze des Sagbaren“ verschoben wird (vgl. Glaser/Hellwig/Rafael/Rahner/Riebe/Spicker 2018, S. 38).

In einem letzten Schritt bleibt noch die in der Einleitung aufgeworfene Frage zu klären, weshalb weibliche AfD-Mitglieder wie Nicole Höchst oder auch Alice Weidel sich als widersprüchlich bezeichnen lassen. Wie bereits festgestellt, enthält die Frauen-, Geschlechter- und Familienpolitik der AfD antifeministische, rassistische, sexistische und völkisch-nationale Ideologien, die für den Rechtspopulismus charakteristisch sind. Ihre Familienpolitik orientiert sich am Bild der klassischen Familie von Vater, Mutter und Kind.

Für die Mütter sind hierbei folgende Aufgaben vorgesehen: ihre Aufgabe ist es, Sorge- und Erziehungsarbeit zu leisten und ihre beruflichen Wünsche zurückzustellen. Ferner gelten die sogenannten „Einelternfamilien“, die in Deutschland überwiegend aus Müttern bestehen, als nicht erstrebenswert. Laut dem Wahlprogramm der AfD von 2017 haben diese negative Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung.

Folgt man der Familienpolitik der AfD, erscheint es als unmöglich, dass Frauen führende Ämter innerhalb der Partei bekleiden. Sie würden ja in einem ständigen Widerspruch zu dem Parteiprogramm agieren. Betrachtet man nun die Lebensweise von Weidel und Höchst unter den erwähnten Aspekten, fällt einem folgendes auf: Beide haben keine klassische Familie. Frau Höchst ist als alleinerziehende Mutter von vier Kindern Teil einer sogenannten „Einelternfamilie“. Frau Weidel lebt mit ihrer Partnerin in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Zusammen ziehen die beiden zwei Söhne groß. Folglich entsprechen die Lebensformen beider Frauen nicht dem propagierten Familienbild.

Hinzu kommt, dass Frau Höchst und Frau Weidel Ämter innerhalb der Partei bekleiden. Dies setzt voraus, dass die beiden sich aktiv um ihre politische Karriere gekümmert haben. Sie haben es geschafft, sich in einer von Männern dominierten Partei zu behaupten. Dementsprechend kann man sie eher als ehrgeizige Karrierefrauen bezeichnen und nicht als Mütter, die sich primär um ihre Kinder kümmern und ihre beruflichen Wünsche zurückstellen.

Man könnte also sagen, dass jede Frau, die ein Amt in der AfD bekleidet oder eine Lebensform lebt, die nicht dem klassischen Familienbild entspricht, in einem ständigen Widerspruch zu der Partei steht. Trotzdem schaffen es diese Frauen, für die AfD wertvoll zu sein, sollte beispielsweise weibliche Überzeugungskraft oder der strategisch-argumentative Einsatz von Geschlechterklischees gefragt sein.

Hierfür müssen sie eine Regel beachten. Sie sind Teil einer Partei, die über Andersdenkende, Flüchtlinge und Fremde pauschal und kollektiv urteilt. Dementsprechend sollen sie es unbedingt unterlassen, emanzipatorische Ansprüche zu stellen oder weibliche Anliegen zu formulieren. Vielmehr sollten sie immer betonen, dass sie in ihrer Person nur für sich alleine stehen. Tun sie dies nicht, stoßen sie sofort an die Grenzen ihrer eigenen Weltanschauung. Die Frage über ihren Erfolg, aber auch über den Erfolg ihrer Partei, entscheidet sich also darüber, wie erfolgreich sie den Widerspruch, in dem sie sich bewegen, nach außen tragen (vgl. Hensel 2017).


Literaturverzeichnis 

Bücher
  • Birsl, U. (Hrsg.): Rechtsextremismus und Gender, 1.Auflage, Budrich 2011.
  • Butterwege, C./ Hentges, G./ Lösch, B. (Hrsg.): Auf dem Weg in eine andere Republik?, 1. Auflage, Weinheim 2018.
  • Decker, F.: Parteien unter Druck. Der neue Rechtspopulismus in den westlichen Demokratien., 1. Auflage, Opladen 2000.
  • Dohm H.: Die Antifeministinnen. Ein Buch der Verteidigung., 1. Auflage, Berlin 1902.
  • Faludi, S.: Die Männer schlagen zurück: wie die Siege des Feminismus sich in Niederlagen verwandeln und was Frauen dagegen tun können., 1. Auflage, Reinbek 1993.
  • Hark, S./ Villa, P.-I. (Hrsg.): Anti-Genderismus: Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen., 2. Auflage, Bielefeld 2015.
  • Hillebrand, E. (Hrsg.) Rechtspopulismus in Europa. Gefahr für die Demokratie?, 2. überarbeitete und ergänzte Auflage, Bonn 2017.
  • Holtmann, E.: Völkische Feindbilder: Ursprünge und Erscheinungsformen des Rechtspopulismus in Deutschland., 1.Auflage, Bonn 2018.
  • Karsch, M.: Feminismus, Geschichte-Positionen, 1. Auflage, Bonn 2016.
  • Rudolph, C.: Geschlechterverhältnisse in der Politik., 1. Auflage, Bonn 2015.
  • Wachter, G. (Hrsg.): Olympe de Gouges: Die Rechte der Frau und andere Schriften., 1. Auflage, Berlin 2006.
  • Zick, A./ Küpper, B.: Wut, Verachtung, Abwertung: Rechtspopulismus in Deutschland., 1. Auflage, Bonn 2015.
  • Zick, A./ Küpper, B./ Krause, D.: Gespaltene Mitte – Feindselige Zustände: Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland., 1. Auflage, Bonn 2016. 
Aufsätze und Artikel
Weitere Quellen
Statistiken

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