Blonde
Föhnfrisur, ein meist unnatürlich wirkendes Lächeln auf den Lippen und immer
eine provokative Bemerkung auf der Zunge, die nicht selten Grenzen
überschreitet. Knappe Twitter-Mitteilungen, die es trotz ihrer wenigen Worte in sich
haben und neben zahlreichen fragwürdigen Aktionen und Äußerungen Grund für
eine enorme mediale Aufmerksamkeit sind. Eine auffallende und nicht ganz
einfach zu durchschauende Persönlichkeit, die durch Emotionalisierung und
Polarisierung sowie eine vermeintliche „Nähe zum Volk“ zahlreiche Menschen in
ihren Bann gezogen hat und so erstaunlich viele Wähler mobilisieren konnte. Gemeint
ist der niederländischen Politiker Geert Wilders. Zugegebenermaßen treffen auch
all diese Charakteristika auf den amtierenden amerikanischen Präsidenten, Donald
John Trump, zu.
In den vergangenen Wochen und Monaten haben diese beiden Männer
regelmäßig für Schlagzeilen in den Medien sowie für Aufregung in gesellschaftlichen
Diskursen gesorgt. Eines von vielen Beispielen ist der Versuch der
amerikanischen Regierung, ein Einreiseverbot in die USA für Menschen mit
Staatsbürgerschaft aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern durchzusetzen.
Diese Idee stieß weltweit auf große Kritik. Geert Wilders hingegen begrüßte Trumps
Initiative und war der Meinung, Amerika habe nun endlich einen Präsidenten, der
seine Wahlversprechen wahrmachen und die Sicherheit seiner Bürger an die erste
Stelle setzen würde.
Im Kontext von Brexit, der Wahl Donald Trumps im
vergangenen November sowie dem Erstarken rechtspopulistischer Parteien in ganz
Europa hat die Öffentlichkeit am 15. März 2017 gespannt auf die Wahlen in den
Niederlanden geschaut. Es bestand die Befürchtung, dass ein Sieg auf Seiten Geert
Wilders andere Rechtspopulisten, wie beispielsweise Marine Le Pen vom Front
National oder die Mitglieder der AfD, für die bevorstehenden Wahlen in
Frankreich und Deutschland ermutigen würde und sie in ihrer Meinung, sich mit
ihren populistischen Programmen auf der Siegesstraße zu befinden, bestärken könnte.