Merkmale der AfD
- Kritik an Eliten (= anti-elitär)
- anti-pluralistisch
- sehen sich als (allein legitime) Vertreter des "einzig wahren Volkes"
- Volk wird als homogene Gruppe gesehen
- Dualismus: „reines Volk“ vs. „korrupte Elite“
- „korrupte Elite“ als Grund, warum die AfD nicht an der Macht ist ("Lügenpresse", Verschwörungstheorien etc.)
- zweifacher Ausschluss: Abgrenzung sowohl „nach oben“ als auch „nach unten“ (Minderheiten)
- Markenkern: Flüchtlingsthematik
- Rhetorik: Framing, Ausweichen und Umlenken bei unangenehmen Themen, gelenkt wird in Richtung Markenkern, einprägsame Sprache („Messermänner" und "Kopftuchmädchen“); aber: alle Parteien spielen mit der Sprache und verwenden einfache Slogans; das allein ist noch kein Kriterium; rechtspopulistische Parteien neigen jedoch sehr stark zur Vereinfachung etc.
- Wandlung der AfD: Anti-EU-Partei >>> Anti-Flüchtling- / Anti-Offenheit- /Anti-System-Partei
- Flüchtlingskrise als Wind in den Segeln: Rechtsextreme zur AfD
- Grenze nach rechts wird fließender, einige Mitglieder deshalb ausgetreten (z.B. Bernd Lucke)
- „Rechtspopulistischer Dreibund“ (Holtmann): Neue Rechte, Pegida, AfD
- Stadt-Land-Gefälle, West-Ost
- stellen sich in der Opferrolle dar
- ständige Abwehr/Verteidigung, alles ist Bedrohung
- Angst/Verunsicherung als Nährboden
- deshalb Flüchtlingskrise gut für AfD
- borderline (= Partei ist nicht klar einzuordnen, immer wieder rechtsextremistische Elemente, schwer zu greifen, oszillieren zwischen Anti-Eliten und Anti-System)
Aktuelles zur AfD:
- AfD hat Sprachregelungen aufgestellt, welche Begriffe nicht mehr verwendet werden sollen (als leidenschaftliche Kritiker von "political correctness"!)
- dadurch will die Partei der Beobachtung durch den Verfassungsschutz entgehen
- Parteispendenaffäre um die Vorsitzende Alice Weidel (als leidenschaftliche Kritiker der "korrupten Eliten"!)
Front National
- Gründung: 5. Oktober 1972
- Gründer: Jean-Marie Le Pen (Jahrgang 1928)
- rechtsextremes Sammelbecken, Antisemitismus
- Beispiele für Skandale und Aussagen:
- „Ich glaube an die Ungleichheit der Rassen.“
- bezeichnete die Gaskammern der NS-Konzentrationslager als „Detail der Geschichte“
- griff 1997 eine sozialistische Kandidatin körperlich an
- wurde unter der Tochter Marine 2015 aus der Partei ausgeschlossen
- 1998 Leiterin des juristischen Dienstes der FN
- 2000 Vorsitzende der FN-Jugendorganisation
- 2003 stellvertretende Vorsitzende des FN
- 2011 Le Pen setzt sich gegen B. Gollnisch als Parteivorsitzende durch
- 2012 Niederlage in der Präsidentschaftswahl gegen F. Hollande
- 2017 21,3% für Marine Le Pen im ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahl, Einzug in die Stichwahl, dann deutliche Niederlage gegen Macron (66% zu 34%)
- Neuausrichtung, Entdiabolisierung
- „ökonomischer Patriotismus“
- Ende der Männerpartei
- systematische Erweiterung der Parteiinhalte
- Erreichen einer breiten Gesellschaftsschicht
- von rechtsextremer zu rechtspopulistischer Partei
- 2018: Umbenennung in „Rassemblement National“
- will ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft
- möchte freies, sicheres, erfolgreiches Frankreich
- möchte aus der NATO austreten
- eine eigene Währung für die Unabhängigkeit Frankreichs
- anderes Wirtschaftsmodell
- Arbeitsplätze an Franzosen
- ausländische Mitarbeiter sollen zusätzliche Steuern zahlen
- automatischer Familiennachzug soll verboten werden
- Frankreich hat keinen Bedarf und keine Kapazität für Flüchtlinge
- Verbot und Auflösung von Organisationen mit fundamentalistischen Zügen
- Verbot von Moscheen
- Verbot öffentlicher Fördergelder
- Referendum über die Todesstrafe
- mehr Gefängnisse
- in den letzten Jahren stetige Steigerung in den Wahlergebnissen
- auch viele jüngere Wähler
- Wähler aus der Unterschicht
- je niedriger der Bildungsstand, desto eher wurde FN gewählt
- ebenso verhält es sich mit einem niedrigen Monatsgehalt
- auch Wähler mit akademischen Berufen (z.B. Lehrer)
- Beweggründe:
- Angst um Arbeitsplätze
- hohe Jugendarbeitslosigkeit
- Angst der Unterschicht vor Armut
- Angst vor Überfremdung
- Terrorismus
- schlechte Arbeitsbedingungen
- man fühlt sich abgehängt (Peripherie)
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