In diesem Beitrag stellt Hannah Holocher folgenden Aufsatz vor:
Roepert, Leo (2021): Niedergang des Eigenen, Invasion der Fremden. Zum Verhältnis von Rassismus und Rechtspopulismus; in: Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (Hrsg.): Wissen schafft Demokratie. Schwerpunkt Ursachen von Ungleichwertigkeitsideologien und Rechtsextremismus, Band 10. Jena, S. 38–49.
Roepert zeigt auf, dass in der Debatte über Ursachen des Rechtspopulismus hauptsächlich ökonomische, politische und kulturelle Erklärungsansätze vorherrschen (vgl. S. 40). Rechtspopulismus sei laut den ökonomischen Ansätzen eine Folge der Globalisierung, die eine Neigung zu mehr Unsicherheit und Verfall habe. Die politischen Ansätze hingegen sähen die Ursache im Bruch von Bürger:innen und führenden Politiker:innen. Rechtspopulismus als Gegenreaktion zur weltoffenen Umgebung beschrieben kulturelle Ansätze.
Rassismus werde als Ursache von Rechtspopulismus in der Debatte kaum behandelt, obwohl die Abneigung der Rechtspopulisten besonders Minderheiten wie Migrant:innen und Muslim:innen betreffen. Wird Rassismus in der Debatte um Rechtspopulismus angesprochen, wird er anderen Ursachen und Motiven untergeordnet. Roepert hingegen sieht Rassismus als übergreifendes Strukturprinzip, welches das rechtspopulistische Denken dominiert (vgl. S. 40).