Freitag, 3. Februar 2017

Migration als Normalzustand? und "Lehren und Lernen mit Migrationshintergrund"

Migration als Normalzustand?

Nach der letzten Sitzung zu Handlungsstrategien gegen Rechtspopulismus, in der herausgestellt wurde, dass neben einer sozialen Absicherung der Bevölkerung vor allem Offenheit gegenüber gesellschaftlicher Vielfalt - also auch Anerkennung der Tatsache, dass Deutschland eine Migrationsgesellschaft ist - den Rechtspopulisten Wind aus den Segeln nehmen kann, finde ich es für Lehrkräfte und Pädagog*innen wichtig, sich mit der Darstellung von Vielfalt in Lehrmaterialien kritisch auseinanderzusetzen:
Wie werden Zuwanderer und Flüchtlinge in den aktuellen Schulbüchern dargestellt? Wie weit stimmt das Bild der Gesellschaft, das in Sozialkunde-, Geschichts- und Geografie-Büchern beschrieben wird, mit der Wirklichkeit überein? Studien, die unter anderem das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig vorgenommen hat, zeigen, dass Migration in den meisten Schulbüchern als "Krise", zumindest aber als Ausnahmeerscheinung dargestellt wird.
Bilder und Texte schildern eine Bevölkerung, in der fast nur weiße Mitteleuropäer vorkommen. Die Vielfalt, die als Folge von Zuwanderung aus den unterschiedlichsten Kulturen inzwischen auch bei uns Einzug gehalten hat, findet sich nur in wenigen Büchern wieder.
Zu dieser Thematik hat das NDR einen Beitrag veröffentlicht.
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"Lehren und Lernen mit Migrationshintergrund"

Themenheft des BAK Lehrerbildung zum Thema "Lehren und Lernen mit Migrationshintergrund", herausgegeben von Karim Fereidooni und Mona Massumi, das hier bestellt werden kann und folgende interessante Inhalte bietet:
  • Karim Fereidooni /Mona Massumi: Lehren und Lehren in einer Migrationsgesellschaft – eine Einleitung
  • Aysun Dogmus: Schweigen und Sprechen über Rassismus im Referendariat am Beispiel migrationsrelevanter Bezeichnungspraktiken
  • Saphira Shure: Die Schule als Agens eines Integrationsdispositivs?
  • Karim Hassan: Eine bessere Schule durch Lehrkräfte mit Migrationshintergrund? -Erwartungen und Realität
  • Saraya Gomis: Warum braucht es Herrschafts-, Diskriminierungs- und Rassismuskritik in Schulen?
  • Anna Aleksandra Wojciechowicz: Stigmatisierung als biografische Arbeit in Professionalisierungsprozessen der schulpraktischen Phasen im Lehramtsstudium
  • Bettina Bello: Das Lehramtsstudium unter gesellschaftlichen Migrationsverhältnissen – Sichtweisen von Lehramtsstudierenden
  • Büsra Bakirci: Die Bedeutung von Netzwerken für Studierende „mit Zuwanderungsgeschichte“ am Beispiel von MICADOS.
  • Carlos Barrasa Rodriguez: Vielfalt als Herausforderung annehmen und als Chance nutzen. Zur Förderung der migrationsgesellschaftlichen Professionalität angehender Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst
  • Hakan Turan:Acht Thesen zur interkulturellen Kommunikation in der LehrerInnenausbildung
  • Anica Ispirova / Atika Müller-Erogul / Ahmet Atasoy: Projekt Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte -VielfaltinderSchule

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